Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die I. Frag. und jetzterwehnter Hieronymus lib. 1. contra Pe-lag. cap. 6. tom. 2. schreibet: Jn der zukünfftigen Welt/ wird Salomo nicht allein Weißheit/ und David Sanfftmuth haben/ sondern es wird auch der helle Hauff der Heiligen mit allerley herrlichen Tugenden gezieret seyn. Hierwider aber setzet sich S. Augustinus, in Psalm. 126. tom. 8. wann er schreibet/ daß Salomo von Gott verworffen sey/ und lib. 17. de civit. Dei, cap. 20. schreibet er/ Salomo habe einen guten Anfang gehabt/ aber ein böses Ende genommen. Sonst ist dieses gewiß/ erstlich/ daß in heiliger Schrifft von Salomons Busen und Seeligkeit/ nichts gemeldet wird/ es wird aber gesaget/ daß er sein Hertz von dem Herrn/ dem Gott Jsrael/ geneiget habe/ deßwegen der Herr über ihn zornig gewesen sey/ 1. Reg. 1. v. 9. Zum andern/ als Gott den Salomo/ seiner Abgöt- terey halben/ mit Worten gestrafft/ und ihm gedro- het hatte/ das Königreich auff den Jerobeam zu bringen/ Cap. 11. v. 11. da erkante Salomo seine Sünde nicht/ sondern widersetzte sich dem Rath Gottes/ auch in dem/ daß er den Jerobeam zu töd- ten suchte/ 1. Kön. 11. v. 40. da er doch wol wuste/ daß es von dem Herrn kam/ was Jerobeam thun solte. Zum dritten/ wäre Salomons Buse rechtschaffen gewesen/ würde er/ zu Zeugnuß dessen/ und zu Abthuung deß offentlichen/ dem Volck Js- rael gegebenen Aergernusses/ die Höhen abgeschaf- fet haben/ welche er dem Astharoth/ Chamos/ und Mil-
Die I. Frag. und jetzterwehnter Hieronymus lib. 1. contra Pe-lag. cap. 6. tom. 2. ſchreibet: Jn der zukuͤnfftigen Welt/ wird Salomo nicht allein Weißheit/ und David Sanfftmuth haben/ ſondern es wird auch der helle Hauff der Heiligen mit allerley herꝛlichen Tugenden gezieret ſeyn. Hierwider aber ſetzet ſich S. Auguſtinus, in Pſalm. 126. tom. 8. wann er ſchreibet/ daß Salomo von Gott verworffen ſey/ und lib. 17. de civit. Dei, cap. 20. ſchreibet er/ Salomo habe einen guten Anfang gehabt/ aber ein boͤſes Ende genommen. Sonſt iſt dieſes gewiß/ erſtlich/ daß in heiliger Schrifft von Salomons Buſen und Seeligkeit/ nichts gemeldet wird/ es wird aber geſaget/ daß er ſein Hertz von dem Herꝛn/ dem Gott Jſrael/ geneiget habe/ deßwegen der Herr uͤber ihn zornig geweſen ſey/ 1. Reg. 1. v. 9. Zum andern/ als Gott den Salomo/ ſeiner Abgoͤt- terey halben/ mit Worten geſtrafft/ und ihm gedro- het hatte/ das Koͤnigreich auff den Jerobeam zu bringen/ Cap. 11. v. 11. da erkante Salomo ſeine Suͤnde nicht/ ſondern widerſetzte ſich dem Rath Gottes/ auch in dem/ daß er den Jerobeam zu toͤd- ten ſuchte/ 1. Koͤn. 11. v. 40. da er doch wol wuſte/ daß es von dem Herrn kam/ was Jerobeam thun ſolte. Zum dritten/ waͤre Salomons Buſe rechtſchaffen geweſen/ wuͤrde er/ zu Zeugnuß deſſen/ und zu Abthuung deß offentlichen/ dem Volck Jſ- rael gegebenen Aergernuſſes/ die Hoͤhen abgeſchaf- fet haben/ welche er dem Aſtharoth/ Chamos/ und Mil-
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Die I. Frag.
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Welt/ wird Salomo nicht allein Weißheit/ und
David Sanfftmuth haben/ ſondern es wird auch
der helle Hauff der Heiligen mit allerley herꝛlichen
Tugenden gezieret ſeyn. Hierwider aber ſetzet ſich
S. Auguſtinus, in Pſalm. 126. tom. 8. wann er
ſchreibet/ daß Salomo von Gott verworffen ſey/
und lib. 17. de civit. Dei, cap. 20. ſchreibet er/
Salomo habe einen guten Anfang gehabt/ aber ein
boͤſes Ende genommen. Sonſt iſt dieſes gewiß/
erſtlich/ daß in heiliger Schrifft von Salomons
Buſen und Seeligkeit/ nichts gemeldet wird/ es
wird aber geſaget/ daß er ſein Hertz von dem Herꝛn/
dem Gott Jſrael/ geneiget habe/ deßwegen der
Herr uͤber ihn zornig geweſen ſey/ 1. Reg. 1. v. 9.
Zum andern/ als Gott den Salomo/ ſeiner Abgoͤt-
terey halben/ mit Worten geſtrafft/ und ihm gedro-
het hatte/ das Koͤnigreich auff den Jerobeam zu
bringen/ Cap. 11. v. 11. da erkante Salomo ſeine
Suͤnde nicht/ ſondern widerſetzte ſich dem Rath
Gottes/ auch in dem/ daß er den Jerobeam zu toͤd-
ten ſuchte/ 1. Koͤn. 11. v. 40. da er doch wol wuſte/
daß es von dem Herrn kam/ was Jerobeam
thun ſolte. Zum dritten/ waͤre Salomons Buſe
rechtſchaffen geweſen/ wuͤrde er/ zu Zeugnuß deſſen/
und zu Abthuung deß offentlichen/ dem Volck Jſ-
rael gegebenen Aergernuſſes/ die Hoͤhen abgeſchaf-
fet haben/ welche er dem Aſtharoth/ Chamos/ und
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