Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XLV. Frag. ALlhie möchte jemands mit Nein ant- Dieses aber ohnangesehen/ so gehet der gröste solt
Die XLV. Frag. ALlhie moͤchte jemands mit Nein ant- Dieſes aber ohnangeſehen/ ſo gehet der groͤſte ſolt
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Die XLV. Frag.
ALlhie moͤchte jemands mit Nein ant-
worten/ dieweil man mit einem Feinde
offentlich handlen ſolle. Einem rechten
Kriegsmañ gebůhret nicht mit Betrug/ oder heim-
lichen Kuͤnſten/ ſondern den Feind offentlich mit
Waffen anzugreiffen. Sihe Tacitum, am Ende
ſeines andern Jahrbuchs. Daß insgemein Trew
und Glauben zu halten ſeye/ haben wir einen Text/
in L. 1. in pr. ff. de pact. L. non minorem 20.
C. de tranſact. L. juris gentium §. ait prætor. 7.
ff. depactis. Auch einem Feinde/ 23. qu. 1. c. noli
exiſt. einem Ketzer. Dann es ſchwer iſt Trew und
Glauben nicht halten/ L. 1. ff. de pecunia con-
ſtituta.
Dieſes aber ohnangeſehen/ ſo gehet der groͤſte
Theil der Gelehrten dahin/ daß man ſich der Kꝛiegs-
Luͤſte gar wol gebrauchen moͤge. Und haͤlt man
es groſſen Kriegs-Helden fuͤr die groſſe Ehr und
Ruhm/ wann ſie den Sieg ohne Gefahr/ und mit
wenigem Blut erlangen; Wann nur deß Krieges
Urſach gerecht iſt: da es dann gleich alsdann gilt/
ob du den Feind offentlich oder heimlich uͤberwin-
deſt/ c. Dominus noſter 23. qu. 2. cap. 2. Alſo
hat Gott der Herr ſelber dem Joſuæ befohlen/
daß er der Stadt Hai oder Ai/ und ihrem Koͤnig
ein Hinterhalt beſtellen ſolle/ Joſ. 8. v. 2. und zum
David/ als er wider die Philiſter ziehen wolte/
ſprach er im 2. Buch Samuelis Cap. 5. v. 23. du
ſolt
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