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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XXXV. Frag.
eine Erbschafft anzutretten zwingen kan; Sonsten
wann die Schulden groß/ und die Verlassenschafft
gering/ ein Erb nicht allein der Falcidiae sich nicht
bedienen könte; sondern noch darzu die Schulden
bezahlen/ und die Legata abrichten muste/ einen
Soldaten außgenommen/ welcher ob er wol kein
Inventarium machet/ dannoch mehr nicht/ als
was verhanden/ zu bezahlen hat. Wie aber ein In-
ventarium
auffzurichten seye? davon ist allhie die
Frag nicht/ sondern von Legatis, oder Außge-
mächten; vor welchen alle Unkosten der Leich/ und
dergleichen/ Jtem die Schulden abgerichtet/ und
alsdann die Legata bezahlet werden/ von den hin-
derlassenen Gütern/ welche man schätzet/ wie sie zur
Zeit deß Testirers gewesen. Es mag auch ein Le-
gatarius,
oder ein solcher/ deme etwas verschafft
worden/ solches Geschäfft selber zu sich nemmen/
es seye dann daß dem Erben etwas daran gelegen
Dann die Gefahr deß verschafften Guts gehet den
Legatarium an/ der hergegen in andern Sachen/
ohne Beschwerden/ und mit seinem Legat gantz
frey ist; es wäre dann/ wie oben angedeutet/ daß
der Erb nicht zu seinem gebührenden Theil kom-
men könte/ wann die Legatarii, von ihren
Außgemächten nicht etwas fallen
lassen thäten.

Die

Die XXXV. Frag.
eine Erbſchafft anzutretten zwingen kan; Sonſten
wann die Schulden groß/ und die Verlaſſenſchafft
gering/ ein Erb nicht allein der Falcidiæ ſich nicht
bedienen koͤnte; ſondern noch darzu die Schulden
bezahlen/ und die Legata abrichten můſte/ einen
Soldaten außgenommen/ welcher ob er wol kein
Inventarium machet/ dannoch mehr nicht/ als
was verhanden/ zu bezahlen hat. Wie aber ein In-
ventarium
auffzurichten ſeye? davon iſt allhie die
Frag nicht/ ſondern von Legatis, oder Außge-
maͤchten; vor welchen alle Unkoſten der Leich/ und
dergleichen/ Jtem die Schulden abgerichtet/ und
alsdann die Legata bezahlet werden/ von den hin-
derlaſſenen Guͤtern/ welche man ſchaͤtzet/ wie ſie zur
Zeit deß Teſtirers geweſen. Es mag auch ein Le-
gatarius,
oder ein ſolcher/ deme etwas verſchafft
worden/ ſolches Geſchaͤfft ſelber zu ſich nemmen/
es ſeye dann daß dem Erben etwas daran gelegen
Dann die Gefahr deß verſchafften Guts gehet den
Legatarium an/ der hergegen in andern Sachen/
ohne Beſchwerden/ und mit ſeinem Legat gantz
frey iſt; es waͤre dann/ wie oben angedeutet/ daß
der Erb nicht zu ſeinem gebuͤhrenden Theil kom-
men koͤnte/ wann die Legatarii, von ihren
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[126/0142] Die XXXV. Frag. eine Erbſchafft anzutretten zwingen kan; Sonſten wann die Schulden groß/ und die Verlaſſenſchafft gering/ ein Erb nicht allein der Falcidiæ ſich nicht bedienen koͤnte; ſondern noch darzu die Schulden bezahlen/ und die Legata abrichten můſte/ einen Soldaten außgenommen/ welcher ob er wol kein Inventarium machet/ dannoch mehr nicht/ als was verhanden/ zu bezahlen hat. Wie aber ein In- ventarium auffzurichten ſeye? davon iſt allhie die Frag nicht/ ſondern von Legatis, oder Außge- maͤchten; vor welchen alle Unkoſten der Leich/ und dergleichen/ Jtem die Schulden abgerichtet/ und alsdann die Legata bezahlet werden/ von den hin- derlaſſenen Guͤtern/ welche man ſchaͤtzet/ wie ſie zur Zeit deß Teſtirers geweſen. Es mag auch ein Le- gatarius, oder ein ſolcher/ deme etwas verſchafft worden/ ſolches Geſchaͤfft ſelber zu ſich nemmen/ es ſeye dann daß dem Erben etwas daran gelegen Dann die Gefahr deß verſchafften Guts gehet den Legatarium an/ der hergegen in andern Sachen/ ohne Beſchwerden/ und mit ſeinem Legat gantz frey iſt; es waͤre dann/ wie oben angedeutet/ daß der Erb nicht zu ſeinem gebuͤhrenden Theil kom- men koͤnte/ wann die Legatarii, von ihren Außgemaͤchten nicht etwas fallen laſſen thaͤten. Die

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/142>, abgerufen am 22.11.2024.