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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XXX. Frag.
nommene wieder zuerstatten. Jtem/ ein Ty-
rann. Jtem/ ein Lehenmann/ von seinem Le-
hengut/ von welchem er dem Lehen-Herren/ Lehen-
Dienste zu leisten schuldig; es seye dann/ daß er ei-
nen solchen zum Erben einsetzet/ an deme ohne das/
nach seinem Tode/ das Lehen fallen thäte/ und die
Befreundte darein willigen/ unnd der Lehen-Herr
das Testament bestättiget. Jtem ein Mönch/ er
hätte denn eheliche Kinder/ so mag er im Closter wol
eine Theilung zwischen ihnen machen/ was er aber
nicht vertheilet/ das bleibet dem Closter. Und wann
er nach dem Eingang ins Closter/ ohne vorgemach-
te Ordnung verstirbet/ so bekommen die Kinder
nicht mehr/ als ihren Kinds-Theil; das andere
bleibet alles/ ohne Mittel/ dem Closter. Aber
die Leyen-Priester mögen wol ihren letzten Willen
verfassen. Jtem/ die Geisel welche wann sie also ohne
Testament (so ihnen gleichwol zu machen zugelassen
werden kan) sterben/ all ihr Haab und Gut/ dem ge-
meinen Geld-Kasten/ verlassen. Jtem/ die Leib-
eigene Knecht/ außgenommen in denen Güttern/
so sie durch Krieg/ oder ihre Geschickligkeeit erwor-
ben. Jtem/ ein von den Feinden Gefangener.
Jtem/ ein regulirter Domherr/ so sich dem Gewalt
seines Praelaten offentlich unterworffen. Jtem/
Knaben unter 14. und Mägdlein unter 12. Jahren.
Aber am letzten Tag/ wann er schon nicht verflos-
sen/ ein solcher Unmündiger ein Testament machen
kan. Jtem/ die Unsinnige. Wann aber ein solcher

Un-

Die XXX. Frag.
nommene wieder zuerſtatten. Jtem/ ein Ty-
rann. Jtem/ ein Lehenmann/ von ſeinem Le-
hengut/ von welchem er dem Lehen-Herren/ Lehen-
Dienſte zu leiſten ſchuldig; es ſeye dann/ daß er ei-
nen ſolchen zum Erben einſetzet/ an deme ohne das/
nach ſeinem Tode/ das Lehen fallen thaͤte/ und die
Befreundte darein willigen/ unnd der Lehen-Herr
das Teſtament beſtaͤttiget. Jtem ein Moͤnch/ er
haͤtte denn eheliche Kinder/ ſo mag er im Cloſter wol
eine Theilung zwiſchen ihnen machen/ was er aber
nicht vertheilet/ das bleibet dem Cloſter. Und wann
er nach dem Eingang ins Cloſter/ ohne vorgemach-
te Ordnung verſtirbet/ ſo bekommen die Kinder
nicht mehr/ als ihren Kinds-Theil; das andere
bleibet alles/ ohne Mittel/ dem Cloſter. Aber
die Leyen-Prieſter moͤgen wol ihren letzten Willen
verfaſſen. Jtem/ die Geiſel welche wañ ſie alſo ohne
Teſtament (ſo ihnen gleichwol zu machen zugelaſſen
werden kan) ſterben/ all ihr Haab und Gut/ dem ge-
meinen Geld-Kaſten/ verlaſſen. Jtem/ die Leib-
eigene Knecht/ außgenommen in denen Guͤttern/
ſo ſie durch Krieg/ oder ihre Geſchickligkeeit erwor-
ben. Jtem/ ein von den Feinden Gefangener.
Jtem/ ein regulirter Domherr/ ſo ſich dem Gewalt
ſeines Prælaten offentlich unterworffen. Jtem/
Knaben unter 14. und Maͤgdlein unter 12. Jahren.
Aber am letzten Tag/ wann er ſchon nicht verfloſ-
ſen/ ein ſolcher Unmuͤndiger ein Teſtament machen
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[95/0111] Die XXX. Frag. nommene wieder zuerſtatten. Jtem/ ein Ty- rann. Jtem/ ein Lehenmann/ von ſeinem Le- hengut/ von welchem er dem Lehen-Herren/ Lehen- Dienſte zu leiſten ſchuldig; es ſeye dann/ daß er ei- nen ſolchen zum Erben einſetzet/ an deme ohne das/ nach ſeinem Tode/ das Lehen fallen thaͤte/ und die Befreundte darein willigen/ unnd der Lehen-Herr das Teſtament beſtaͤttiget. Jtem ein Moͤnch/ er haͤtte denn eheliche Kinder/ ſo mag er im Cloſter wol eine Theilung zwiſchen ihnen machen/ was er aber nicht vertheilet/ das bleibet dem Cloſter. Und wann er nach dem Eingang ins Cloſter/ ohne vorgemach- te Ordnung verſtirbet/ ſo bekommen die Kinder nicht mehr/ als ihren Kinds-Theil; das andere bleibet alles/ ohne Mittel/ dem Cloſter. Aber die Leyen-Prieſter moͤgen wol ihren letzten Willen verfaſſen. Jtem/ die Geiſel welche wañ ſie alſo ohne Teſtament (ſo ihnen gleichwol zu machen zugelaſſen werden kan) ſterben/ all ihr Haab und Gut/ dem ge- meinen Geld-Kaſten/ verlaſſen. Jtem/ die Leib- eigene Knecht/ außgenommen in denen Guͤttern/ ſo ſie durch Krieg/ oder ihre Geſchickligkeeit erwor- ben. Jtem/ ein von den Feinden Gefangener. Jtem/ ein regulirter Domherr/ ſo ſich dem Gewalt ſeines Prælaten offentlich unterworffen. Jtem/ Knaben unter 14. und Maͤgdlein unter 12. Jahren. Aber am letzten Tag/ wann er ſchon nicht verfloſ- ſen/ ein ſolcher Unmuͤndiger ein Teſtament machen kan. Jtem/ die Unſinnige. Wann aber ein ſolcher Un-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/111>, abgerufen am 24.11.2024.