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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XXVIII. Frag.

Ob es nun wol eine solche Gelegenheit mit
den Freyungen/ wie jetzt gemeldt/ hat; und sol-
che/ wie sie herkommen seyn/ in ihrem Stande
erhalten werden mögen: So erinnern doch Theils
dabey/ daß man den Mißbrauch bey solchen nicht
einreissen lassen solle. Dann wann alle/ so zu den
Kirchen fliehen/ solten frey seyn; so würden die La-
ster ungestrafft bleiben/ keine Schulden bezahlet/
und auß den Tempeln Mörder-Gruben werden.
Und seye deßwegen König Franciscus der Erste
in Franckreich zu loben/ welcher geordnet/ daß
die zu den Kirchen fliehende Vbelthäter solten
ergriffen/ und erkant werden/ ob sie der Kirchen
Freyheit zu geniessen/ oder nicht; Petr. Gregor.
Tholos. lib. 13. de Republ. cap. 23. num.
11.
Welcher Brauch noch daselbst ist/ und gleichwohl
dem oberwehnten tit. qui ad Ecclesias confugi-
unt, & ne quis ab Ecclesia extrahatur
nichts be-
nommen seyn solle/ weilen/ nach Beschaffenheit
deß Verbrechers/ und darüber ergangener Erkänt-
niß/ gleichwol den Kirchen ihre Freyheit/ unnd
Recht verbleibe. Sihe Limnaeum, in Notitia
Regni Franciae, lib. 1. c. 8. p.
182. So seye das/ was
oben auß der Bibel angezogen worden/ nicht allge-
mein; sondern hab nur sein Absehen auff das alte
Testament. Dann durch dieselbige Frey-Städte ei-
ne entwerffung und Abbildung/ deß Geheimniß/ und
Dienstes Christi vorgestellt worden; welches vorbild

aber/ mit
F 5
Die XXVIII. Frag.

Ob es nun wol eine ſolche Gelegenheit mit
den Freyungen/ wie jetzt gemeldt/ hat; und ſol-
che/ wie ſie herkommen ſeyn/ in ihrem Stande
erhalten werden moͤgen: So erinnern doch Theils
dabey/ daß man den Mißbrauch bey ſolchen nicht
einreiſſen laſſen ſolle. Dann wann alle/ ſo zu den
Kirchen fliehen/ ſolten frey ſeyn; ſo wuͤrden die La-
ſter ungeſtrafft bleiben/ keine Schulden bezahlet/
und auß den Tempeln Moͤrder-Gruben werden.
Und ſeye deßwegen Koͤnig Franciſcus der Erſte
in Franckreich zu loben/ welcher geordnet/ daß
die zu den Kirchen fliehende Vbelthaͤter ſolten
ergriffen/ und erkant werden/ ob ſie der Kirchen
Freyheit zu genieſſen/ oder nicht; Petr. Gregor.
Tholoſ. lib. 13. de Republ. cap. 23. num.
11.
Welcher Brauch noch daſelbſt iſt/ und gleichwohl
dem oberwehnten tit. qui ad Eccleſias confugi-
unt, & ne quis ab Eccleſia extrahatur
nichts be-
nommen ſeyn ſolle/ weilen/ nach Beſchaffenheit
deß Verbrechers/ und daruͤber ergangener Erkaͤnt-
niß/ gleichwol den Kirchen ihre Freyheit/ unnd
Recht verbleibe. Sihe Limnæum, in Notitia
Regni Franciæ, lib. 1. c. 8. p.
182. So ſeye das/ was
oben auß der Bibel angezogen worden/ nicht allge-
mein; ſondern hab nur ſein Abſehen auff das alte
Teſtament. Dann durch dieſelbige Frey-Staͤdte ei-
ne entwerffung und Abbildung/ deß Geheimniß/ und
Dienſtes Chriſti vorgeſtellt worden; welches vorbild

aber/ mit
F 5
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[89/0105] Die XXVIII. Frag. Ob es nun wol eine ſolche Gelegenheit mit den Freyungen/ wie jetzt gemeldt/ hat; und ſol- che/ wie ſie herkommen ſeyn/ in ihrem Stande erhalten werden moͤgen: So erinnern doch Theils dabey/ daß man den Mißbrauch bey ſolchen nicht einreiſſen laſſen ſolle. Dann wann alle/ ſo zu den Kirchen fliehen/ ſolten frey ſeyn; ſo wuͤrden die La- ſter ungeſtrafft bleiben/ keine Schulden bezahlet/ und auß den Tempeln Moͤrder-Gruben werden. Und ſeye deßwegen Koͤnig Franciſcus der Erſte in Franckreich zu loben/ welcher geordnet/ daß die zu den Kirchen fliehende Vbelthaͤter ſolten ergriffen/ und erkant werden/ ob ſie der Kirchen Freyheit zu genieſſen/ oder nicht; Petr. Gregor. Tholoſ. lib. 13. de Republ. cap. 23. num. 11. Welcher Brauch noch daſelbſt iſt/ und gleichwohl dem oberwehnten tit. qui ad Eccleſias confugi- unt, & ne quis ab Eccleſia extrahatur nichts be- nommen ſeyn ſolle/ weilen/ nach Beſchaffenheit deß Verbrechers/ und daruͤber ergangener Erkaͤnt- niß/ gleichwol den Kirchen ihre Freyheit/ unnd Recht verbleibe. Sihe Limnæum, in Notitia Regni Franciæ, lib. 1. c. 8. p. 182. So ſeye das/ was oben auß der Bibel angezogen worden/ nicht allge- mein; ſondern hab nur ſein Abſehen auff das alte Teſtament. Dann durch dieſelbige Frey-Staͤdte ei- ne entwerffung und Abbildung/ deß Geheimniß/ und Dienſtes Chriſti vorgeſtellt worden; welches vorbild aber/ mit F 5

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/105>, abgerufen am 24.11.2024.