Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XXVII. Frag. aber keine ist. 2. Wann sie von einem andern ge-schwängert sich befindet. Der Joseph/ weil er fromm war/ wolte seine vertraute Mariam/ heim- lich verlassen/ beym Evangelisten Matthaeo/ Cap. 1. v. 19. Welche mit Beding vom Gegenwärtigen ge- Erstlich die Ehe-Verlöbnissen vom zukünffti- ich
Die XXVII. Frag. aber keine iſt. 2. Wann ſie von einem andern ge-ſchwaͤngert ſich befindet. Der Joſeph/ weil er fromm war/ wolte ſeine vertraute Mariam/ heim- lich verlaſſen/ beym Evangeliſten Matthæo/ Cap. 1. v. 19. Welche mit Beding vom Gegenwaͤrtigen ge- Erſtlich die Ehe-Verloͤbniſſen vom zukuͤnffti- ich
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Die XXVII. Frag.
aber keine iſt. 2. Wann ſie von einem andern ge-
ſchwaͤngert ſich befindet. Der Joſeph/ weil er
fromm war/ wolte ſeine vertraute Mariam/ heim-
lich verlaſſen/ beym Evangeliſten Matthæo/ Cap.
1. v. 19.
Welche mit Beding vom Gegenwaͤrtigen ge-
macht werden/ haben entweder eine ehrliche Bedin-
gung/ als/ ich nehme dich zum Weib/ wann der
Vatter darein williget: oder eine unehrliche/ wañ
du dich beſchlaffen laͤſſeſt: oder eine unmoͤgliche/
wann du dein Alter/ graue Haar/ und Runtzeln hin-
weg legeſt. Was die ehrliche Außdingung anbe-
trifft/ wann ſolche noch nicht erfuͤllt/ laͤſſt dieſelbe ei-
nem Theil der Verſprechenden zu/ auch ohne Ein-
willigung deß andern/ wieder zu weichen/ c. unic. §.
fin. de Sponſ. l. 6. Und wann auch ſchon ſolche
Bedingung erfuͤllt/ ſo traͤgt ſie doch eine gewiſſe/ und
unverbruͤchliche Verpflichtung beſtaͤndiger Ehe
nicht auff ſich. Dann wer etwas mit Beding thut/
der ſetzet ſeine Rede auff ein Ungewiſſes; und ſchei-
net nicht/ daß es ſein klarer/ und gantz freyer Will/
der doch in dieſer Verhandlung erfordert wird/
ſeye. Ein ſchaͤndlich und unmoͤgliche Bedingung
aber/ machet den heiligen Eheſtand ſpoͤttlich/ zuge-
ſchweigen/ daß darauß ein kraͤfftiger Handſtreich
erfolgen ſolte.
Erſtlich die Ehe-Verloͤbniſſen vom zukuͤnffti-
gen/ oder die da geſchehen durch Wort/ ſo eine künf-
tige Zeit bedeuten/ als ich will dich zur Ehe nehmen/
ich
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/100>, abgerufen am 16.02.2025. |