Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Erster Gesang. Unsere Hofnung verlohren gemacht. Nein, der, derim Himmel Als ein Monarch herrscht, hatte bisher auf dem siche- ren Throne Ruhig gesessen, als einer, den eine lange Gewohnheit, Und ein alter Gebrauch, durch einen freyen Gehorsam Aufrecht gehalten; so hat er beständig in völligem Pompe Seine Regierung geführt, stets seine Stärke verbergend, Welches dies Unternehmen erzeugt, und Ursach geworden Dieses unsers erschrecklichen Falls. Wir kennen in Zu- kunft Seine Macht, und kennen die unsre. Wir haben nicht nöthig, Jhn zum Streite zu fordern, und so man uns dazu fordert, Dürfen wir auch den Streit nicht fürchten; doch bleibt wohl das beste, Daß F 3
Erſter Geſang. Unſere Hofnung verlohren gemacht. Nein, der, derim Himmel Als ein Monarch herrſcht, hatte bisher auf dem ſiche- ren Throne Ruhig geſeſſen, als einer, den eine lange Gewohnheit, Und ein alter Gebrauch, durch einen freyen Gehorſam Aufrecht gehalten; ſo hat er beſtaͤndig in voͤlligem Pompe Seine Regierung gefuͤhrt, ſtets ſeine Staͤrke verbergend, Welches dies Unternehmen erzeugt, und Urſach geworden Dieſes unſers erſchrecklichen Falls. Wir kennen in Zu- kunft Seine Macht, und kennen die unſre. Wir haben nicht noͤthig, Jhn zum Streite zu fordern, und ſo man uns dazu fordert, Duͤrfen wir auch den Streit nicht fuͤrchten; doch bleibt wohl das beſte, Daß F 3
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Erſter Geſang.
Unſere Hofnung verlohren gemacht. Nein, der, der
im Himmel
Als ein Monarch herrſcht, hatte bisher auf dem ſiche-
ren Throne
Ruhig geſeſſen, als einer, den eine lange Gewohnheit,
Und ein alter Gebrauch, durch einen freyen Gehorſam
Aufrecht gehalten; ſo hat er beſtaͤndig in voͤlligem Pompe
Seine Regierung gefuͤhrt, ſtets ſeine Staͤrke verbergend,
Welches dies Unternehmen erzeugt, und Urſach geworden
Dieſes unſers erſchrecklichen Falls. Wir kennen in Zu-
kunft
Seine Macht, und kennen die unſre. Wir haben nicht
noͤthig,
Jhn zum Streite zu fordern, und ſo man uns dazu
fordert,
Duͤrfen wir auch den Streit nicht fuͤrchten; doch bleibt
wohl das beſte,
Daß
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/85>, abgerufen am 16.02.2025. |