Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Erster Gesang. Vor dem brausenden Sturm an seiner gepanzertenSeite. So lag ungeheur auch in die Länge verbreitet, der Erz- feind; Auf den brennenden Sumpf gekettet; er wär' auch von ihm nicht Aufgestanden, und hätte sein Haupt empor nicht erho- ben, Wenn ihm nicht die Erlaubniß des alles beherrschenden Himmels, Seinen verruchten Entschluß aufs neu zu vollführen, vergönnet, Um durch wiederholte Verbrechen, mit schwereren La- sten Auf sein eigenes Haupt die schwarze Verdammniß zu häufen, Da er andern zu schaden gesucht. So sollt er erfahren, Daß er unendliches Gutes, Vergebung und Gnade den Menschen, Die er verführet, sogar durch seine Bosheit, gewir- ket, Aber C 2
Erſter Geſang. Vor dem brauſenden Sturm an ſeiner gepanzertenSeite. So lag ungeheur auch in die Laͤnge verbreitet, der Erz- feind; Auf den brennenden Sumpf gekettet; er waͤr’ auch von ihm nicht Aufgeſtanden, und haͤtte ſein Haupt empor nicht erho- ben, Wenn ihm nicht die Erlaubniß des alles beherrſchenden Himmels, Seinen verruchten Entſchluß aufs neu zu vollfuͤhren, vergoͤnnet, Um durch wiederholte Verbrechen, mit ſchwereren La- ſten Auf ſein eigenes Haupt die ſchwarze Verdammniß zu haͤufen, Da er andern zu ſchaden geſucht. So ſollt er erfahren, Daß er unendliches Gutes, Vergebung und Gnade den Menſchen, Die er verfuͤhret, ſogar durch ſeine Bosheit, gewir- ket, Aber C 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0035" n="35"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Erſter Geſang.</hi> </fw><lb/> <l>Vor dem brauſenden Sturm an ſeiner gepanzerten<lb/><hi rendition="#et">Seite.</hi></l><lb/> <l>So lag ungeheur auch in die Laͤnge verbreitet, der Erz-<lb/><hi rendition="#et">feind;</hi></l><lb/> <l>Auf den brennenden Sumpf gekettet; er waͤr’ auch von<lb/><hi rendition="#et">ihm nicht</hi></l><lb/> <l>Aufgeſtanden, und haͤtte ſein Haupt empor nicht erho-<lb/><hi rendition="#et">ben,</hi></l><lb/> <l>Wenn ihm nicht die Erlaubniß des alles beherrſchenden<lb/><hi rendition="#et">Himmels,</hi></l><lb/> <l>Seinen verruchten Entſchluß aufs neu zu vollfuͤhren,<lb/><hi rendition="#et">vergoͤnnet,</hi></l><lb/> <l>Um durch wiederholte Verbrechen, mit ſchwereren La-<lb/><hi rendition="#et">ſten</hi></l><lb/> <l>Auf ſein eigenes Haupt die ſchwarze Verdammniß zu<lb/><hi rendition="#et">haͤufen,</hi></l><lb/> <l>Da er andern zu ſchaden geſucht. So ſollt er erfahren,</l><lb/> <l>Daß er unendliches Gutes, Vergebung und Gnade den<lb/><hi rendition="#et">Menſchen,</hi></l><lb/> <l>Die er verfuͤhret, ſogar durch ſeine Bosheit, gewir-<lb/><hi rendition="#et">ket,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Aber</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [35/0035]
Erſter Geſang.
Vor dem brauſenden Sturm an ſeiner gepanzerten
Seite.
So lag ungeheur auch in die Laͤnge verbreitet, der Erz-
feind;
Auf den brennenden Sumpf gekettet; er waͤr’ auch von
ihm nicht
Aufgeſtanden, und haͤtte ſein Haupt empor nicht erho-
ben,
Wenn ihm nicht die Erlaubniß des alles beherrſchenden
Himmels,
Seinen verruchten Entſchluß aufs neu zu vollfuͤhren,
vergoͤnnet,
Um durch wiederholte Verbrechen, mit ſchwereren La-
ſten
Auf ſein eigenes Haupt die ſchwarze Verdammniß zu
haͤufen,
Da er andern zu ſchaden geſucht. So ſollt er erfahren,
Daß er unendliches Gutes, Vergebung und Gnade den
Menſchen,
Die er verfuͤhret, ſogar durch ſeine Bosheit, gewir-
ket,
Aber
C 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/35 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/35>, abgerufen am 16.02.2025. |