Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Dritter Gesang. Seinen ermatteten Fuß hieher zu eilen gebietet.Fernher entdeckt er ein hohes Gebäude. Mit prächti- gen Stufen Stieg es zum Walle des Himmels hinauf; zu oberst am Gipfel Sah man ein herrliches Werk, gleich hohen Königes- thoren, Aber von grösserer Pracht; es glänzte von Demant und Golde, Und von funkelnden Steinen; durch ein Modell nicht auf Erden Nachzuahmen, auch nicht durch Licht und Schatten zu zeichnen. Seine Stufen glichen den Stufen, auf welchen vor Jakob Ehmals Schaaren von Engeln, und Haufen himm- lischer Wächter, Auf- Cleombrotus hatte Platons Buch von der Unsterblichkeit der Seele und der Glückseeligkeit in jenem Leben gelesen, und stürzte sich gleich darauf in die See, um sie desto eher zu geniessen. N. S 5
Dritter Geſang. Seinen ermatteten Fuß hieher zu eilen gebietet.Fernher entdeckt er ein hohes Gebaͤude. Mit praͤchti- gen Stufen Stieg es zum Walle des Himmels hinauf; zu oberſt am Gipfel Sah man ein herrliches Werk, gleich hohen Koͤniges- thoren, Aber von groͤſſerer Pracht; es glaͤnzte von Demant und Golde, Und von funkelnden Steinen; durch ein Modell nicht auf Erden Nachzuahmen, auch nicht durch Licht und Schatten zu zeichnen. Seine Stufen glichen den Stufen, auf welchen vor Jakob Ehmals Schaaren von Engeln, und Haufen himm- liſcher Waͤchter, Auf- Cleombrotus hatte Platons Buch von der Unſterblichkeit der Seele und der Gluͤckſeeligkeit in jenem Leben geleſen, und ſtuͤrzte ſich gleich darauf in die See, um ſie deſto eher zu genieſſen. N. S 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0281" n="281"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Dritter Geſang.</hi> </fw><lb/> <l>Seinen ermatteten Fuß hieher zu eilen gebietet.</l><lb/> <l>Fernher entdeckt er ein hohes Gebaͤude. Mit praͤchti-<lb/><hi rendition="#et">gen Stufen</hi></l><lb/> <l>Stieg es zum Walle des Himmels hinauf; zu oberſt<lb/><hi rendition="#et">am Gipfel</hi></l><lb/> <l>Sah man ein herrliches Werk, gleich hohen Koͤniges-<lb/><hi rendition="#et">thoren,</hi></l><lb/> <l>Aber von groͤſſerer Pracht; es glaͤnzte von Demant<lb/><hi rendition="#et">und Golde,</hi></l><lb/> <l>Und von funkelnden Steinen; durch ein Modell nicht<lb/><hi rendition="#et">auf Erden</hi></l><lb/> <l>Nachzuahmen, auch nicht durch Licht und Schatten zu<lb/><hi rendition="#et">zeichnen.</hi></l><lb/> <l>Seine Stufen glichen den Stufen, auf welchen vor<lb/><hi rendition="#et">Jakob</hi></l><lb/> <l>Ehmals Schaaren von Engeln, und Haufen himm-<lb/><hi rendition="#et">liſcher Waͤchter,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">S 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">Auf-</fw><lb/> <note xml:id="f81" prev="#f80" place="foot" n="f)"><hi rendition="#fr">Cleombrotus</hi> hatte Platons Buch von der<lb/> Unſterblichkeit der Seele und der Gluͤckſeeligkeit in<lb/> jenem Leben geleſen, und ſtuͤrzte ſich gleich darauf<lb/> in die See, um ſie deſto eher zu genieſſen. <hi rendition="#fr">N.</hi></note><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [281/0281]
Dritter Geſang.
Seinen ermatteten Fuß hieher zu eilen gebietet.
Fernher entdeckt er ein hohes Gebaͤude. Mit praͤchti-
gen Stufen
Stieg es zum Walle des Himmels hinauf; zu oberſt
am Gipfel
Sah man ein herrliches Werk, gleich hohen Koͤniges-
thoren,
Aber von groͤſſerer Pracht; es glaͤnzte von Demant
und Golde,
Und von funkelnden Steinen; durch ein Modell nicht
auf Erden
Nachzuahmen, auch nicht durch Licht und Schatten zu
zeichnen.
Seine Stufen glichen den Stufen, auf welchen vor
Jakob
Ehmals Schaaren von Engeln, und Haufen himm-
liſcher Waͤchter,
Auf-
f)
f) Cleombrotus hatte Platons Buch von der
Unſterblichkeit der Seele und der Gluͤckſeeligkeit in
jenem Leben geleſen, und ſtuͤrzte ſich gleich darauf
in die See, um ſie deſto eher zu genieſſen. N.
S 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/281 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/281>, abgerufen am 17.07.2024. |