Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Das verlohrne Paradies. Jn der Einsamkeit glücklicher noch. Dann sah er dieHölle, Und den stürmischen Sund; sah, wie in dämmernden Schatten Satan auf düsterer Luft, dicht an den Mauren des Him- mels Hinstrich, und entschlossen ietzt war mit ermüdeten Schwingen, Auf der unfruchtbaren Seite der Welt sich herunter zu lassen, Die den Augen von fern, ein festes verödetes Land schien f) , Ohne Himmel umher; ob im Ocean, oder dem Luftraum, Schien f) Das ganze Weltgebäude erschien dem Satan als ei-
ne dichte Kugel, von allen Seiten umgeben, mit Wasser oder Luft, das war ungewiß; jedoch ohne Firmament, ohne eine Sphäre von Fixsternen über demselben, als wir über der Erde; die Sphäre der Fixsternen war selbst mit darunter begriffen, und machte einen Theil davon aus. N. Das verlohrne Paradies. Jn der Einſamkeit gluͤcklicher noch. Dann ſah er dieHoͤlle, Und den ſtuͤrmiſchen Sund; ſah, wie in daͤmmernden Schatten Satan auf duͤſterer Luft, dicht an den Mauren des Him- mels Hinſtrich, und entſchloſſen ietzt war mit ermuͤdeten Schwingen, Auf der unfruchtbaren Seite der Welt ſich herunter zu laſſen, Die den Augen von fern, ein feſtes veroͤdetes Land ſchien f) , Ohne Himmel umher; ob im Ocean, oder dem Luftraum, Schien f) Das ganze Weltgebaͤude erſchien dem Satan als ei-
ne dichte Kugel, von allen Seiten umgeben, mit Waſſer oder Luft, das war ungewiß; jedoch ohne Firmament, ohne eine Sphaͤre von Fixſternen uͤber demſelben, als wir uͤber der Erde; die Sphaͤre der Fixſternen war ſelbſt mit darunter begriffen, und machte einen Theil davon aus. N. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0236" n="236"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/> <l>Jn der Einſamkeit gluͤcklicher noch. Dann ſah er die<lb/><hi rendition="#et">Hoͤlle,</hi></l><lb/> <l>Und den ſtuͤrmiſchen Sund; ſah, wie in daͤmmernden<lb/><hi rendition="#et">Schatten</hi></l><lb/> <l>Satan auf duͤſterer Luft, dicht an den Mauren des Him-<lb/><hi rendition="#et">mels</hi></l><lb/> <l>Hinſtrich, und entſchloſſen ietzt war mit ermuͤdeten<lb/><hi rendition="#et">Schwingen,</hi></l><lb/> <l>Auf der unfruchtbaren Seite der Welt ſich herunter zu<lb/><hi rendition="#et">laſſen,</hi></l><lb/> <l>Die den Augen von fern, ein feſtes veroͤdetes Land<lb/><hi rendition="#et">ſchien <note place="foot" n="f)">Das ganze Weltgebaͤude erſchien dem Satan als ei-<lb/> ne dichte Kugel, von allen Seiten umgeben, mit<lb/> Waſſer oder Luft, das war ungewiß; jedoch <hi rendition="#fr">ohne<lb/> Firmament,</hi> ohne eine Sphaͤre von Fixſternen uͤber<lb/> demſelben, als wir uͤber der Erde; die Sphaͤre der<lb/> Fixſternen war ſelbſt mit darunter begriffen, und<lb/> machte einen Theil davon aus. <hi rendition="#fr">N.</hi></note> ,</hi></l><lb/> <l>Ohne Himmel umher; ob im Ocean, oder dem Luftraum,</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Schien</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [236/0236]
Das verlohrne Paradies.
Jn der Einſamkeit gluͤcklicher noch. Dann ſah er die
Hoͤlle,
Und den ſtuͤrmiſchen Sund; ſah, wie in daͤmmernden
Schatten
Satan auf duͤſterer Luft, dicht an den Mauren des Him-
mels
Hinſtrich, und entſchloſſen ietzt war mit ermuͤdeten
Schwingen,
Auf der unfruchtbaren Seite der Welt ſich herunter zu
laſſen,
Die den Augen von fern, ein feſtes veroͤdetes Land
ſchien f) ,
Ohne Himmel umher; ob im Ocean, oder dem Luftraum,
Schien
f) Das ganze Weltgebaͤude erſchien dem Satan als ei-
ne dichte Kugel, von allen Seiten umgeben, mit
Waſſer oder Luft, das war ungewiß; jedoch ohne
Firmament, ohne eine Sphaͤre von Fixſternen uͤber
demſelben, als wir uͤber der Erde; die Sphaͤre der
Fixſternen war ſelbſt mit darunter begriffen, und
machte einen Theil davon aus. N.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |