Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Zweyter Gesang.
So wie sie flohn. Und der Himmel ergoß die sie-
genden Schaaren

Millionenweiß aus, die sie verfolgten. -- Jch habe
Meinen Aufenthalt hier auf meinen Grenzen genommen,
Ob mir vielleicht es gelänge, das wenige, so mir gelassen,
Zu vertheidigen, welches verwirrt im eigenem Aufruhr
Jmmer weiter dem Zepter der ewigen Nacht sich entziehet.
Anfangs euer Kerker die Hölle, die unter der Tiefe
Weit in die Nacht sich erstreckt; dann kürzlich noch
Himmel und Erde,

Jene neuere Welt. Jn einer goldenen Kette
Hänget sie über meinem Gebiet, an der Seite des
Himmels

Angeschlossen, von da dein überwundenes Kriegsheer

Fiel.

Zweyter Geſang.
So wie ſie flohn. Und der Himmel ergoß die ſie-
genden Schaaren

Millionenweiß aus, die ſie verfolgten. — Jch habe
Meinen Aufenthalt hier auf meinen Grenzen genommen,
Ob mir vielleicht es gelaͤnge, das wenige, ſo mir gelaſſen,
Zu vertheidigen, welches verwirrt im eigenem Aufruhr
Jmmer weiter dem Zepter der ewigen Nacht ſich entziehet.
Anfangs euer Kerker die Hoͤlle, die unter der Tiefe
Weit in die Nacht ſich erſtreckt; dann kuͤrzlich noch
Himmel und Erde,

Jene neuere Welt. Jn einer goldenen Kette
Haͤnget ſie uͤber meinem Gebiet, an der Seite des
Himmels

Angeſchloſſen, von da dein uͤberwundenes Kriegsheer

Fiel.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0219" n="219"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweyter Ge&#x017F;ang.</hi> </fw><lb/>
          <l>So wie &#x017F;ie flohn. Und der Himmel ergoß die &#x017F;ie-<lb/><hi rendition="#et">genden Schaaren</hi></l><lb/>
          <l>Millionenweiß aus, die &#x017F;ie verfolgten. &#x2014; Jch habe</l><lb/>
          <l>Meinen Aufenthalt hier auf meinen Grenzen genommen,</l><lb/>
          <l>Ob mir vielleicht es gela&#x0364;nge, das wenige, &#x017F;o mir gela&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
          <l>Zu vertheidigen, welches verwirrt im eigenem Aufruhr</l><lb/>
          <l>Jmmer weiter dem Zepter der ewigen Nacht &#x017F;ich entziehet.</l><lb/>
          <l>Anfangs euer Kerker die Ho&#x0364;lle, die unter der Tiefe</l><lb/>
          <l>Weit in die Nacht &#x017F;ich er&#x017F;treckt; dann ku&#x0364;rzlich noch<lb/><hi rendition="#et">Himmel und Erde,</hi></l><lb/>
          <l>Jene neuere Welt. Jn einer goldenen Kette</l><lb/>
          <l>Ha&#x0364;nget &#x017F;ie u&#x0364;ber meinem Gebiet, an der Seite des<lb/><hi rendition="#et">Himmels</hi></l><lb/>
          <l>Ange&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, von da dein u&#x0364;berwundenes Kriegsheer</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Fiel.</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[219/0219] Zweyter Geſang. So wie ſie flohn. Und der Himmel ergoß die ſie- genden Schaaren Millionenweiß aus, die ſie verfolgten. — Jch habe Meinen Aufenthalt hier auf meinen Grenzen genommen, Ob mir vielleicht es gelaͤnge, das wenige, ſo mir gelaſſen, Zu vertheidigen, welches verwirrt im eigenem Aufruhr Jmmer weiter dem Zepter der ewigen Nacht ſich entziehet. Anfangs euer Kerker die Hoͤlle, die unter der Tiefe Weit in die Nacht ſich erſtreckt; dann kuͤrzlich noch Himmel und Erde, Jene neuere Welt. Jn einer goldenen Kette Haͤnget ſie uͤber meinem Gebiet, an der Seite des Himmels Angeſchloſſen, von da dein uͤberwundenes Kriegsheer Fiel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/219
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/219>, abgerufen am 27.11.2024.