Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite
Die Schöpfung der Hölle.
Die aus Wettern Jehovah geschaffen, und welche den
Wolken

Jetzt sich erhuben, und dankbar ihr erstes Daseyn er-
kannten.

Jhrer Flügel Getös war wie das Rauschen von Was-
sern,

Und sie waren von Gott mit allen Schrecken gerüstet,
Flammen waren die Augen, und ihre tönenden Stim-
men

Laute Donner. So standen sie da, und umringten
anbetend

Gottes Gerichtsstuhl. Jndem die tiefe starre Verwun-
drung

Aller Augen emporhielt, durchstralte die Herrlichkeit
Gottes

Alle Himmel; der hohe Gerichtsstuhl erzitterte dreymal,
Dreymal bebte der Grund des schütternden Empyreum,
Und der Allmächtige sprach: Jhr Himmel, vernehmet
die Worte

Eures
Die Schoͤpfung der Hoͤlle.
Die aus Wettern Jehovah geſchaffen, und welche den
Wolken

Jetzt ſich erhuben, und dankbar ihr erſtes Daſeyn er-
kannten.

Jhrer Fluͤgel Getoͤs war wie das Rauſchen von Waſ-
ſern,

Und ſie waren von Gott mit allen Schrecken geruͤſtet,
Flammen waren die Augen, und ihre toͤnenden Stim-
men

Laute Donner. So ſtanden ſie da, und umringten
anbetend

Gottes Gerichtsſtuhl. Jndem die tiefe ſtarre Verwun-
drung

Aller Augen emporhielt, durchſtralte die Herrlichkeit
Gottes

Alle Himmel; der hohe Gerichtsſtuhl erzitterte dreymal,
Dreymal bebte der Grund des ſchuͤtternden Empyreum,
Und der Allmaͤchtige ſprach: Jhr Himmel, vernehmet
die Worte

Eures
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0096" n="74"/>
            <fw place="top" type="header">Die Scho&#x0364;pfung der Ho&#x0364;lle.</fw><lb/>
            <l>Die aus Wettern Jehovah ge&#x017F;chaffen, und welche den<lb/><hi rendition="#et">Wolken</hi></l><lb/>
            <l>Jetzt &#x017F;ich erhuben, und dankbar ihr er&#x017F;tes Da&#x017F;eyn er-<lb/><hi rendition="#et">kannten.</hi></l><lb/>
            <l>Jhrer Flu&#x0364;gel Geto&#x0364;s war wie das Rau&#x017F;chen von Wa&#x017F;-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ern,</hi></l><lb/>
            <l>Und &#x017F;ie waren von Gott mit allen Schrecken geru&#x0364;&#x017F;tet,</l><lb/>
            <l>Flammen waren die Augen, und ihre to&#x0364;nenden Stim-<lb/><hi rendition="#et">men</hi></l><lb/>
            <l>Laute Donner. So &#x017F;tanden &#x017F;ie da, und umringten<lb/><hi rendition="#et">anbetend</hi></l><lb/>
            <l>Gottes Gerichts&#x017F;tuhl. Jndem die tiefe &#x017F;tarre Verwun-<lb/><hi rendition="#et">drung</hi></l><lb/>
            <l>Aller Augen emporhielt, durch&#x017F;tralte die Herrlichkeit<lb/><hi rendition="#et">Gottes</hi></l><lb/>
            <l>Alle Himmel; der hohe Gerichts&#x017F;tuhl erzitterte dreymal,</l><lb/>
            <l>Dreymal bebte der Grund des &#x017F;chu&#x0364;tternden Empyreum,</l><lb/>
            <l>Und der Allma&#x0364;chtige &#x017F;prach: Jhr Himmel, vernehmet<lb/><hi rendition="#et">die Worte</hi></l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Eures</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0096] Die Schoͤpfung der Hoͤlle. Die aus Wettern Jehovah geſchaffen, und welche den Wolken Jetzt ſich erhuben, und dankbar ihr erſtes Daſeyn er- kannten. Jhrer Fluͤgel Getoͤs war wie das Rauſchen von Waſ- ſern, Und ſie waren von Gott mit allen Schrecken geruͤſtet, Flammen waren die Augen, und ihre toͤnenden Stim- men Laute Donner. So ſtanden ſie da, und umringten anbetend Gottes Gerichtsſtuhl. Jndem die tiefe ſtarre Verwun- drung Aller Augen emporhielt, durchſtralte die Herrlichkeit Gottes Alle Himmel; der hohe Gerichtsſtuhl erzitterte dreymal, Dreymal bebte der Grund des ſchuͤtternden Empyreum, Und der Allmaͤchtige ſprach: Jhr Himmel, vernehmet die Worte Eures

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/96
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764], S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/96>, abgerufen am 22.11.2024.