Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].Dritter Gesang. Jhrer weissen gekrönten Hüner; indes daß die TaubenRauschend vom Dache sich stürzen, und ihre Gebiethrin umringen. Dann ertheilt sie der Küche Befehl, und steigt auch wohl selber Zu den Gewölben des Weingotts hinab, und sorgt für die Aufsicht Jhrer Schätze vom Rhein, und für die Tokayische Traube. Sie lehrt ihre Knaben die Tugend; das zärtliche Mädchen Unschuld und Sittsamkeit, ihres Geschlechts erhaben- sten Vorzug. Nicht dem dienenden Pöbel, und aberglaubischen Ammen, Läßt sie die Sorge, das fühlende Herz der Jugend zu bilden; Sondern sie schildert ihnen beredt erhabene Thaten, Grosse Geschichte, welche die Seelen zur Tugend begei- stern. O wie
Dritter Geſang. Jhrer weiſſen gekroͤnten Huͤner; indes daß die TaubenRauſchend vom Dache ſich ſtuͤrzen, und ihre Gebiethrin umringen. Dann ertheilt ſie der Kuͤche Befehl, und ſteigt auch wohl ſelber Zu den Gewoͤlben des Weingotts hinab, und ſorgt fuͤr die Aufſicht Jhrer Schaͤtze vom Rhein, und fuͤr die Tokayiſche Traube. Sie lehrt ihre Knaben die Tugend; das zaͤrtliche Maͤdchen Unſchuld und Sittſamkeit, ihres Geſchlechts erhaben- ſten Vorzug. Nicht dem dienenden Poͤbel, und aberglaubiſchen Ammen, Laͤßt ſie die Sorge, das fuͤhlende Herz der Jugend zu bilden; Sondern ſie ſchildert ihnen beredt erhabene Thaten, Groſſe Geſchichte, welche die Seelen zur Tugend begei- ſtern. O wie
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Dritter Geſang.
Jhrer weiſſen gekroͤnten Huͤner; indes daß die Tauben
Rauſchend vom Dache ſich ſtuͤrzen, und ihre Gebiethrin
umringen.
Dann ertheilt ſie der Kuͤche Befehl, und ſteigt auch
wohl ſelber
Zu den Gewoͤlben des Weingotts hinab, und ſorgt fuͤr
die Aufſicht
Jhrer Schaͤtze vom Rhein, und fuͤr die Tokayiſche Traube.
Sie lehrt ihre Knaben die Tugend; das zaͤrtliche Maͤdchen
Unſchuld und Sittſamkeit, ihres Geſchlechts erhaben-
ſten Vorzug.
Nicht dem dienenden Poͤbel, und aberglaubiſchen Ammen,
Laͤßt ſie die Sorge, das fuͤhlende Herz der Jugend zu bilden;
Sondern ſie ſchildert ihnen beredt erhabene Thaten,
Groſſe Geſchichte, welche die Seelen zur Tugend begei-
ſtern.
O wie
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