Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].Dritter Gesang. Schön ists, in dem Schooße des Ruhms, im Zirkelvon Freunden, Aus Krystallen zu trinken; befreyt von der Sorge des Königs, Königsgnaden erzeigen zu können, -- und doch ist es schöner, Jn den Armen der weiblichen Tugend dem Himmel zu danken. So wie Aurora die Wellen verläßt, verläßt sie das Lager Jhres Gemahls, und geht, wie die Sonne, dem fro- hen Gesind auf. Keine gekünstelten Wasser benetzen die blühenden Wangen, Sondern sie taucht ihr holdes Gesicht in den lauteren Quell ein, Und sie ist schön, wie Venus im Bade. Nicht Stun- den verfliessen Ueber dem Putze des fliegenden Haars. Sie stralet nicht prächtig Jm
Dritter Geſang. Schoͤn iſts, in dem Schooße des Ruhms, im Zirkelvon Freunden, Aus Kryſtallen zu trinken; befreyt von der Sorge des Koͤnigs, Koͤnigsgnaden erzeigen zu koͤnnen, — und doch iſt es ſchoͤner, Jn den Armen der weiblichen Tugend dem Himmel zu danken. So wie Aurora die Wellen verlaͤßt, verlaͤßt ſie das Lager Jhres Gemahls, und geht, wie die Sonne, dem fro- hen Geſind auf. Keine gekuͤnſtelten Waſſer benetzen die bluͤhenden Wangen, Sondern ſie taucht ihr holdes Geſicht in den lauteren Quell ein, Und ſie iſt ſchoͤn, wie Venus im Bade. Nicht Stun- den verflieſſen Ueber dem Putze des fliegenden Haars. Sie ſtralet nicht praͤchtig Jm
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Dritter Geſang.
Schoͤn iſts, in dem Schooße des Ruhms, im Zirkel
von Freunden,
Aus Kryſtallen zu trinken; befreyt von der Sorge des
Koͤnigs,
Koͤnigsgnaden erzeigen zu koͤnnen, — und doch iſt es
ſchoͤner,
Jn den Armen der weiblichen Tugend dem Himmel zu
danken.
So wie Aurora die Wellen verlaͤßt, verlaͤßt ſie
das Lager
Jhres Gemahls, und geht, wie die Sonne, dem fro-
hen Geſind auf.
Keine gekuͤnſtelten Waſſer benetzen die bluͤhenden
Wangen,
Sondern ſie taucht ihr holdes Geſicht in den lauteren
Quell ein,
Und ſie iſt ſchoͤn, wie Venus im Bade. Nicht Stun-
den verflieſſen
Ueber dem Putze des fliegenden Haars. Sie ſtralet
nicht praͤchtig
Jm
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