Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].und ihre Bestimmung zu Schutzgeistern etc. Dich zu den unsrigen, trügt mich nicht anders der Hof-nungen schönste. Gabriel gab ihm zur Antwort: Jch bin ein Bote der Gnade; Bringet mich zu dem Gezelt Orions, des mächtigen Führers Eurer Schaaren, und höret von mir die Befehle des Höchsten. Also sprach er: Sie folgten ihm nach, und wand- ten die Schritte Nach dem einsamen Lager. Jn melancholischer Stille Lag es, und alles umher war stumm, und verödet, und traurig, Aufgethürmt lagen im Feld die hellen schimmernden Waffen, Oder hiengen zerstreut an den Aesten. Jn häufigen Schaaren Jrrten die kriegrischen Geister umher in Thälern und Auen, Ohne Waffen, und hiengen bestürzt, voll Kummer im Herzen, Jn
und ihre Beſtimmung zu Schutzgeiſtern ꝛc. Dich zu den unſrigen, truͤgt mich nicht anders der Hof-nungen ſchoͤnſte. Gabriel gab ihm zur Antwort: Jch bin ein Bote der Gnade; Bringet mich zu dem Gezelt Orions, des maͤchtigen Fuͤhrers Eurer Schaaren, und hoͤret von mir die Befehle des Hoͤchſten. Alſo ſprach er: Sie folgten ihm nach, und wand- ten die Schritte Nach dem einſamen Lager. Jn melancholiſcher Stille Lag es, und alles umher war ſtumm, und veroͤdet, und traurig, Aufgethuͤrmt lagen im Feld die hellen ſchimmernden Waffen, Oder hiengen zerſtreut an den Aeſten. Jn haͤufigen Schaaren Jrrten die kriegriſchen Geiſter umher in Thaͤlern und Auen, Ohne Waffen, und hiengen beſtuͤrzt, voll Kummer im Herzen, Jn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0147" n="125"/> <fw place="top" type="header">und ihre Beſtimmung zu Schutzgeiſtern ꝛc.</fw><lb/> <l>Dich zu den unſrigen, truͤgt mich nicht anders der Hof-<lb/><hi rendition="#et">nungen ſchoͤnſte.</hi></l><lb/> <l>Gabriel gab ihm zur Antwort: Jch bin ein Bote der<lb/><hi rendition="#et">Gnade;</hi></l><lb/> <l>Bringet mich zu dem Gezelt Orions, des maͤchtigen<lb/><hi rendition="#et">Fuͤhrers</hi></l><lb/> <l>Eurer Schaaren, und hoͤret von mir die Befehle des<lb/><hi rendition="#et">Hoͤchſten.</hi></l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <l>Alſo ſprach er: Sie folgten ihm nach, und wand-<lb/><hi rendition="#et">ten die Schritte</hi></l><lb/> <l>Nach dem einſamen Lager. Jn melancholiſcher Stille</l><lb/> <l>Lag es, und alles umher war ſtumm, und veroͤdet, und<lb/><hi rendition="#et">traurig,</hi></l><lb/> <l>Aufgethuͤrmt lagen im Feld die hellen ſchimmernden<lb/><hi rendition="#et">Waffen,</hi></l><lb/> <l>Oder hiengen zerſtreut an den Aeſten. Jn haͤufigen<lb/><hi rendition="#et">Schaaren</hi></l><lb/> <l>Jrrten die kriegriſchen Geiſter umher in Thaͤlern und<lb/><hi rendition="#et">Auen,</hi></l><lb/> <l>Ohne Waffen, und hiengen beſtuͤrzt, voll Kummer im<lb/><hi rendition="#et">Herzen,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [125/0147]
und ihre Beſtimmung zu Schutzgeiſtern ꝛc.
Dich zu den unſrigen, truͤgt mich nicht anders der Hof-
nungen ſchoͤnſte.
Gabriel gab ihm zur Antwort: Jch bin ein Bote der
Gnade;
Bringet mich zu dem Gezelt Orions, des maͤchtigen
Fuͤhrers
Eurer Schaaren, und hoͤret von mir die Befehle des
Hoͤchſten.
Alſo ſprach er: Sie folgten ihm nach, und wand-
ten die Schritte
Nach dem einſamen Lager. Jn melancholiſcher Stille
Lag es, und alles umher war ſtumm, und veroͤdet, und
traurig,
Aufgethuͤrmt lagen im Feld die hellen ſchimmernden
Waffen,
Oder hiengen zerſtreut an den Aeſten. Jn haͤufigen
Schaaren
Jrrten die kriegriſchen Geiſter umher in Thaͤlern und
Auen,
Ohne Waffen, und hiengen beſtuͤrzt, voll Kummer im
Herzen,
Jn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/147 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764], S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/147>, abgerufen am 08.07.2024. |