Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].Die Schöpfung der Hölle. Ueber dem Thal; ein banges Klagen, und einsamesJammern Heulte der Sturm aus den Hölen, und lange winseln- de Stimmen Weinten aus Klüften herauf, und gossen Schauder und Mitleid Ueber die Engel. An ihnen grenzten unwirthbare Berge, Ueber einandergestürzte Ruinen zertrümmerter Welten, Ohne Schmuck von lebendgem Gesträuch und lieblichen Hainen; Sondern versengte verdorrte Wälder, halbumgestürzt, lagen Jhre verwüsteten Rücken herunter. Entflammte Vulkane Brannten viel Meilen lang fort, und wälzten aus schreck- lichen Schlünden Wolken mit Feuer und Dampf und Felsen vermischt in die Lüfte. Unter der Erde vernahm man von fern ein prasselnd Getöse, Wie
Die Schoͤpfung der Hoͤlle. Ueber dem Thal; ein banges Klagen, und einſamesJammern Heulte der Sturm aus den Hoͤlen, und lange winſeln- de Stimmen Weinten aus Kluͤften herauf, und goſſen Schauder und Mitleid Ueber die Engel. An ihnen grenzten unwirthbare Berge, Ueber einandergeſtuͤrzte Ruinen zertruͤmmerter Welten, Ohne Schmuck von lebendgem Geſtraͤuch und lieblichen Hainen; Sondern verſengte verdorrte Waͤlder, halbumgeſtuͤrzt, lagen Jhre verwuͤſteten Ruͤcken herunter. Entflammte Vulkane Brannten viel Meilen lang fort, und waͤlzten aus ſchreck- lichen Schluͤnden Wolken mit Feuer und Dampf und Felſen vermiſcht in die Luͤfte. Unter der Erde vernahm man von fern ein praſſelnd Getoͤſe, Wie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0116" n="84"/> <fw place="top" type="header">Die Schoͤpfung der Hoͤlle.</fw><lb/> <l>Ueber dem Thal; ein banges Klagen, und einſames<lb/><hi rendition="#et">Jammern</hi></l><lb/> <l>Heulte der Sturm aus den Hoͤlen, und lange winſeln-<lb/><hi rendition="#et">de Stimmen</hi></l><lb/> <l>Weinten aus Kluͤften herauf, und goſſen Schauder und<lb/><hi rendition="#et">Mitleid</hi></l><lb/> <l>Ueber die Engel. An ihnen grenzten unwirthbare Berge,</l><lb/> <l>Ueber einandergeſtuͤrzte Ruinen zertruͤmmerter Welten,</l><lb/> <l>Ohne Schmuck von lebendgem Geſtraͤuch und lieblichen<lb/><hi rendition="#et">Hainen;</hi></l><lb/> <l>Sondern verſengte verdorrte Waͤlder, halbumgeſtuͤrzt,<lb/><hi rendition="#et">lagen</hi></l><lb/> <l>Jhre verwuͤſteten Ruͤcken herunter. Entflammte Vulkane</l><lb/> <l>Brannten viel Meilen lang fort, und waͤlzten aus ſchreck-<lb/><hi rendition="#et">lichen Schluͤnden</hi></l><lb/> <l>Wolken mit Feuer und Dampf und Felſen vermiſcht in<lb/><hi rendition="#et">die Luͤfte.</hi></l><lb/> <l>Unter der Erde vernahm man von fern ein praſſelnd<lb/><hi rendition="#et">Getoͤſe,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0116]
Die Schoͤpfung der Hoͤlle.
Ueber dem Thal; ein banges Klagen, und einſames
Jammern
Heulte der Sturm aus den Hoͤlen, und lange winſeln-
de Stimmen
Weinten aus Kluͤften herauf, und goſſen Schauder und
Mitleid
Ueber die Engel. An ihnen grenzten unwirthbare Berge,
Ueber einandergeſtuͤrzte Ruinen zertruͤmmerter Welten,
Ohne Schmuck von lebendgem Geſtraͤuch und lieblichen
Hainen;
Sondern verſengte verdorrte Waͤlder, halbumgeſtuͤrzt,
lagen
Jhre verwuͤſteten Ruͤcken herunter. Entflammte Vulkane
Brannten viel Meilen lang fort, und waͤlzten aus ſchreck-
lichen Schluͤnden
Wolken mit Feuer und Dampf und Felſen vermiſcht in
die Luͤfte.
Unter der Erde vernahm man von fern ein praſſelnd
Getoͤſe,
Wie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |