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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

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Der Tempel des Friedens.
Die auf der Höh des Aonischen Bergs in die gött-
liche Leyer

Feurige Lieder ertönt; und gleich der Gratien einer,
Die mit lächelndem Blick die Fluren um Paphos ver-
schönert.

Sie ergrif mir die Hand, und mit gebietender Stimme
Sprach sie: Folge mir nach! Jch folgte der Göttin;
und plötzlich

War ich mit ihr in einer entsetzlich verwüsteten Ebne,
Unabsehbar, verwachsen, und wild, voll verworrener
Wege.

Heere von Menschen wimmelten drauf, und meine Ge-
fährtin

Sagte mir: Alles dieses sind Wege zum Tempel des
Friedens.

Aber wafne mit Muth dein Herz! Du kanst ihn nicht
sehen,

Wenn du nicht mit mir vorher viel blutige Scenen
betrachtet.

Also die Göttin. Wir hörten von fern Ge-
winsel und Klagen,

Und

Der Tempel des Friedens.
Die auf der Hoͤh des Aoniſchen Bergs in die goͤtt-
liche Leyer

Feurige Lieder ertoͤnt; und gleich der Gratien einer,
Die mit laͤchelndem Blick die Fluren um Paphos ver-
ſchoͤnert.

Sie ergrif mir die Hand, und mit gebietender Stimme
Sprach ſie: Folge mir nach! Jch folgte der Goͤttin;
und ploͤtzlich

War ich mit ihr in einer entſetzlich verwuͤſteten Ebne,
Unabſehbar, verwachſen, und wild, voll verworrener
Wege.

Heere von Menſchen wimmelten drauf, und meine Ge-
faͤhrtin

Sagte mir: Alles dieſes ſind Wege zum Tempel des
Friedens.

Aber wafne mit Muth dein Herz! Du kanſt ihn nicht
ſehen,

Wenn du nicht mit mir vorher viel blutige Scenen
betrachtet.

Alſo die Goͤttin. Wir hoͤrten von fern Ge-
winſel und Klagen,

Und
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[200/0208] Der Tempel des Friedens. Die auf der Hoͤh des Aoniſchen Bergs in die goͤtt- liche Leyer Feurige Lieder ertoͤnt; und gleich der Gratien einer, Die mit laͤchelndem Blick die Fluren um Paphos ver- ſchoͤnert. Sie ergrif mir die Hand, und mit gebietender Stimme Sprach ſie: Folge mir nach! Jch folgte der Goͤttin; und ploͤtzlich War ich mit ihr in einer entſetzlich verwuͤſteten Ebne, Unabſehbar, verwachſen, und wild, voll verworrener Wege. Heere von Menſchen wimmelten drauf, und meine Ge- faͤhrtin Sagte mir: Alles dieſes ſind Wege zum Tempel des Friedens. Aber wafne mit Muth dein Herz! Du kanſt ihn nicht ſehen, Wenn du nicht mit mir vorher viel blutige Scenen betrachtet. Alſo die Goͤttin. Wir hoͤrten von fern Ge- winſel und Klagen, Und

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/208>, abgerufen am 24.11.2024.