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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

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Die Nacht.
Wenn du tugendhaft bist, und deine Bestimmung er-
füllest,

Und dies Glück ist Christen gewiß; mit güldenen Let-
tern

Hat die Allmacht ihr Wort auf ewige Tafeln gegraben,
Jhr Versprechen mit Eiden beschworen, mit Blute be-
siegelt.

Zweifelt noch einer von uns? Kan einer noch unter
uns anstehn,

Solche Reiche zu erben, auf solchen Thronen zu sitzen?

Und nun ist es geschehn! Die dicksten schwärzesten
Schatten

Hüllet die Nacht um die Erde herum, und herrschet al-
lein nun

Ueber die schlummernde Welt mit ihrem bleyernen Zep-
ter.

Völlig ist nun die prächtige Scene des Tages geschlossen!
Morgen ward vom Mittag verschlungen, der Mittag
vom Abend,

Alle von der gebietenden Nacht, die ehmals vor ihnen
Ueber

Die Nacht.
Wenn du tugendhaft biſt, und deine Beſtimmung er-
fuͤlleſt,

Und dies Gluͤck iſt Chriſten gewiß; mit guͤldenen Let-
tern

Hat die Allmacht ihr Wort auf ewige Tafeln gegraben,
Jhr Verſprechen mit Eiden beſchworen, mit Blute be-
ſiegelt.

Zweifelt noch einer von uns? Kan einer noch unter
uns anſtehn,

Solche Reiche zu erben, auf ſolchen Thronen zu ſitzen?

Und nun iſt es geſchehn! Die dickſten ſchwaͤrzeſten
Schatten

Huͤllet die Nacht um die Erde herum, und herrſchet al-
lein nun

Ueber die ſchlummernde Welt mit ihrem bleyernen Zep-
ter.

Voͤllig iſt nun die praͤchtige Scene des Tages geſchloſſen!
Morgen ward vom Mittag verſchlungen, der Mittag
vom Abend,

Alle von der gebietenden Nacht, die ehmals vor ihnen
Ueber
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[190/0198] Die Nacht. Wenn du tugendhaft biſt, und deine Beſtimmung er- fuͤlleſt, Und dies Gluͤck iſt Chriſten gewiß; mit guͤldenen Let- tern Hat die Allmacht ihr Wort auf ewige Tafeln gegraben, Jhr Verſprechen mit Eiden beſchworen, mit Blute be- ſiegelt. Zweifelt noch einer von uns? Kan einer noch unter uns anſtehn, Solche Reiche zu erben, auf ſolchen Thronen zu ſitzen? Und nun iſt es geſchehn! Die dickſten ſchwaͤrzeſten Schatten Huͤllet die Nacht um die Erde herum, und herrſchet al- lein nun Ueber die ſchlummernde Welt mit ihrem bleyernen Zep- ter. Voͤllig iſt nun die praͤchtige Scene des Tages geſchloſſen! Morgen ward vom Mittag verſchlungen, der Mittag vom Abend, Alle von der gebietenden Nacht, die ehmals vor ihnen Ueber

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/198>, abgerufen am 28.11.2024.