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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

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Die Nacht.
Vor den Augen des Wandrers versteckt; er sucht sie
vergebens.

Bist du es noch, glückseelige Flur, in der ich die Ruhe
Unter dem Strohdach umarmt? und dich, Zufrieden-
heit, sitzend

An des Landmanns offener Thür? Bist du es, o Ge-
gend,

Wo die Freude mich oft, gleich einer arkadischen
Nymphe

Ueber Wiesen und Thäler geführt; indem mir die
Dryas

Jn dem innersten Hain voll Wollust zu wandeln er-
laubte?

Ach! ich kenne dich nicht! die Stimme der Sänger
des Waldes,

Die mich hier öfters entzückt, scheint nun auf ewig
verstummet.

Jst die Schöpfung nun todt! Wo ist die Zierde der Erde,
Der monarchische Mensch? -- Jch bin allein nur
noch übrig,

Nicht vom Schlafe besucht, um dich, o Nacht, zu be-
singen.

Du

Die Nacht.
Vor den Augen des Wandrers verſteckt; er ſucht ſie
vergebens.

Biſt du es noch, gluͤckſeelige Flur, in der ich die Ruhe
Unter dem Strohdach umarmt? und dich, Zufrieden-
heit, ſitzend

An des Landmanns offener Thuͤr? Biſt du es, o Ge-
gend,

Wo die Freude mich oft, gleich einer arkadiſchen
Nymphe

Ueber Wieſen und Thaͤler gefuͤhrt; indem mir die
Dryas

Jn dem innerſten Hain voll Wolluſt zu wandeln er-
laubte?

Ach! ich kenne dich nicht! die Stimme der Saͤnger
des Waldes,

Die mich hier oͤfters entzuͤckt, ſcheint nun auf ewig
verſtummet.

Jſt die Schoͤpfung nun todt! Wo iſt die Zierde der Erde,
Der monarchiſche Menſch? — Jch bin allein nur
noch uͤbrig,

Nicht vom Schlafe beſucht, um dich, o Nacht, zu be-
ſingen.

Du
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[156/0164] Die Nacht. Vor den Augen des Wandrers verſteckt; er ſucht ſie vergebens. Biſt du es noch, gluͤckſeelige Flur, in der ich die Ruhe Unter dem Strohdach umarmt? und dich, Zufrieden- heit, ſitzend An des Landmanns offener Thuͤr? Biſt du es, o Ge- gend, Wo die Freude mich oft, gleich einer arkadiſchen Nymphe Ueber Wieſen und Thaͤler gefuͤhrt; indem mir die Dryas Jn dem innerſten Hain voll Wolluſt zu wandeln er- laubte? Ach! ich kenne dich nicht! die Stimme der Saͤnger des Waldes, Die mich hier oͤfters entzuͤckt, ſcheint nun auf ewig verſtummet. Jſt die Schoͤpfung nun todt! Wo iſt die Zierde der Erde, Der monarchiſche Menſch? — Jch bin allein nur noch uͤbrig, Nicht vom Schlafe beſucht, um dich, o Nacht, zu be- ſingen. Du

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/164>, abgerufen am 27.11.2024.