Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Der Abend.
Durch die Freundschaft! Eilig entfliehn die traurigen
Stunden,

Wenn sie uns lacht; dann sind wir zufrieden, und spot-
ten der Sorge.

Oftmals wollen wir auch in unsre geheime Versamm-
lung

Fremde laden, die immer für uns zum Vergnügen be-
reit sind.

Ohne Zauberstab führen wir sie zurück von den Todten.
Uns wird nicht der Grieche verschmähn; auch wird sich
der Römer

Gern gesellen zu uns. Doch soll uns vor allen der
Britte

Mit dem erhabnen Gesang zu gleichen Versuchen begei-
stern.

Milton schlage für uns die hohe harmonische Harfe;
Pope soll unter uns lehren; und jener würdige Barde,
Young, auch in dem deutschen Gewande den Kenner
entzücken.

Da indes der mahlende Thomson, ein mächtiger
Zaubrer,

So,
J 2

Der Abend.
Durch die Freundſchaft! Eilig entfliehn die traurigen
Stunden,

Wenn ſie uns lacht; dann ſind wir zufrieden, und ſpot-
ten der Sorge.

Oftmals wollen wir auch in unſre geheime Verſamm-
lung

Fremde laden, die immer fuͤr uns zum Vergnuͤgen be-
reit ſind.

Ohne Zauberſtab fuͤhren wir ſie zuruͤck von den Todten.
Uns wird nicht der Grieche verſchmaͤhn; auch wird ſich
der Roͤmer

Gern geſellen zu uns. Doch ſoll uns vor allen der
Britte

Mit dem erhabnen Geſang zu gleichen Verſuchen begei-
ſtern.

Milton ſchlage fuͤr uns die hohe harmoniſche Harfe;
Pope ſoll unter uns lehren; und jener wuͤrdige Barde,
Young, auch in dem deutſchen Gewande den Kenner
entzuͤcken.

Da indes der mahlende Thomſon, ein maͤchtiger
Zaubrer,

So,
J 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0139" n="131"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Abend.</hi> </fw><lb/>
          <l>Durch die Freund&#x017F;chaft! Eilig entfliehn die traurigen<lb/><hi rendition="#et">Stunden,</hi></l><lb/>
          <l>Wenn &#x017F;ie uns lacht; dann &#x017F;ind wir zufrieden, und &#x017F;pot-<lb/><hi rendition="#et">ten der Sorge.</hi></l><lb/>
          <l>Oftmals wollen wir auch in un&#x017F;re geheime Ver&#x017F;amm-<lb/><hi rendition="#et">lung</hi></l><lb/>
          <l>Fremde laden, die immer fu&#x0364;r uns zum Vergnu&#x0364;gen be-<lb/><hi rendition="#et">reit &#x017F;ind.</hi></l><lb/>
          <l>Ohne Zauber&#x017F;tab fu&#x0364;hren wir &#x017F;ie zuru&#x0364;ck von den Todten.</l><lb/>
          <l>Uns wird nicht der Grieche ver&#x017F;chma&#x0364;hn; auch wird &#x017F;ich<lb/><hi rendition="#et">der Ro&#x0364;mer</hi></l><lb/>
          <l>Gern ge&#x017F;ellen zu uns. Doch &#x017F;oll uns vor allen der<lb/><hi rendition="#et">Britte</hi></l><lb/>
          <l>Mit dem erhabnen Ge&#x017F;ang zu gleichen Ver&#x017F;uchen begei-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;tern.</hi></l><lb/>
          <l>Milton &#x017F;chlage fu&#x0364;r uns die hohe harmoni&#x017F;che Harfe;</l><lb/>
          <l>Pope &#x017F;oll unter uns lehren; und jener wu&#x0364;rdige Barde,</l><lb/>
          <l>Young, auch in dem deut&#x017F;chen Gewande den Kenner<lb/><hi rendition="#et">entzu&#x0364;cken.</hi></l><lb/>
          <l>Da indes der mahlende Thom&#x017F;on, ein ma&#x0364;chtiger<lb/><hi rendition="#et">Zaubrer,</hi></l><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">So,</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0139] Der Abend. Durch die Freundſchaft! Eilig entfliehn die traurigen Stunden, Wenn ſie uns lacht; dann ſind wir zufrieden, und ſpot- ten der Sorge. Oftmals wollen wir auch in unſre geheime Verſamm- lung Fremde laden, die immer fuͤr uns zum Vergnuͤgen be- reit ſind. Ohne Zauberſtab fuͤhren wir ſie zuruͤck von den Todten. Uns wird nicht der Grieche verſchmaͤhn; auch wird ſich der Roͤmer Gern geſellen zu uns. Doch ſoll uns vor allen der Britte Mit dem erhabnen Geſang zu gleichen Verſuchen begei- ſtern. Milton ſchlage fuͤr uns die hohe harmoniſche Harfe; Pope ſoll unter uns lehren; und jener wuͤrdige Barde, Young, auch in dem deutſchen Gewande den Kenner entzuͤcken. Da indes der mahlende Thomſon, ein maͤchtiger Zaubrer, So, J 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/139
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/139>, abgerufen am 22.11.2024.