Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Musikalische Gedichte. Recitativ. Der Einsiedler. Mit welchem heiligen Entzücken Muß ich die Demuth nicht erblicken, Die, Pilgrime, mit so viel Andacht spricht! Erhebt dann das Gesicht, Und überschaut erfreut Den Schauplatz der erhabensten Geschichte -- Bestralt vom Sonnenlichte Ragt Tabor dort aus dem Gewölk hervor; Viel näher streckt sein Haupt Moria hier empor! Und unter ihm der Oelberg, dessen Höhen, Messias, dich im blutgen Schweiß gesehen. Gethsemane! die schwärzste Mitternacht Ward hier vom Gottmensch durchgewacht. Hier
Muſikaliſche Gedichte. Recitativ. Der Einſiedler. Mit welchem heiligen Entzuͤcken Muß ich die Demuth nicht erblicken, Die, Pilgrime, mit ſo viel Andacht ſpricht! Erhebt dann das Geſicht, Und uͤberſchaut erfreut Den Schauplatz der erhabenſten Geſchichte — Beſtralt vom Sonnenlichte Ragt Tabor dort aus dem Gewoͤlk hervor; Viel naͤher ſtreckt ſein Haupt Moria hier empor! Und unter ihm der Oelberg, deſſen Hoͤhen, Meſſias, dich im blutgen Schweiß geſehen. Gethſemane! die ſchwaͤrzſte Mitternacht Ward hier vom Gottmenſch durchgewacht. Hier
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0226" n="218"/> <fw place="top" type="header">Muſikaliſche Gedichte.</fw><lb/><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Recitativ.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp who="#EIN"> <speaker> <hi rendition="#c">Der Einſiedler.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Mit welchem heiligen Entzuͤcken</l><lb/> <l>Muß ich die Demuth nicht erblicken,</l><lb/> <l>Die, Pilgrime, mit ſo viel Andacht ſpricht!</l><lb/> <l>Erhebt dann das Geſicht,</l><lb/> <l>Und uͤberſchaut erfreut</l><lb/> <l>Den Schauplatz der erhabenſten Geſchichte —</l><lb/> <l>Beſtralt vom Sonnenlichte</l><lb/> <l>Ragt Tabor dort aus dem Gewoͤlk hervor;</l><lb/> <l>Viel naͤher ſtreckt ſein Haupt Moria hier empor!</l><lb/> <l>Und unter ihm der Oelberg, deſſen Hoͤhen,</l><lb/> <l>Meſſias, dich im blutgen Schweiß geſehen.</l><lb/> <l>Gethſemane! die ſchwaͤrzſte Mitternacht</l><lb/> <l>Ward hier vom Gottmenſch durchgewacht.</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hier</fw><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [218/0226]
Muſikaliſche Gedichte.
Recitativ.
Der Einſiedler.
Mit welchem heiligen Entzuͤcken
Muß ich die Demuth nicht erblicken,
Die, Pilgrime, mit ſo viel Andacht ſpricht!
Erhebt dann das Geſicht,
Und uͤberſchaut erfreut
Den Schauplatz der erhabenſten Geſchichte —
Beſtralt vom Sonnenlichte
Ragt Tabor dort aus dem Gewoͤlk hervor;
Viel naͤher ſtreckt ſein Haupt Moria hier empor!
Und unter ihm der Oelberg, deſſen Hoͤhen,
Meſſias, dich im blutgen Schweiß geſehen.
Gethſemane! die ſchwaͤrzſte Mitternacht
Ward hier vom Gottmenſch durchgewacht.
Hier
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |