Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Fünftes Buch. Der kühne Deutsche drängte sich, Da die Trompet' erscholl, Voll Stolz herzu. Die Göttin sprach Mit heitrer Majestät: Jhr Söhne Theurs, die lange Nacht Der Barbarey entflieht; Jhr rächet durch den feinren Witz Des schweren Clima Schuld. Doch nehmet die Posaune nicht Zu früh! Und wenn ihr singt, So bleibt nicht immer Wiederhall, Und seyd Original! Der deutsche Stutzer wird zu oft Vom Satyr aufgeführt, Und eure Schönen rühren nicht, Die ihr aus Wolken greift. Welch L 2
Fuͤnftes Buch. Der kuͤhne Deutſche draͤngte ſich, Da die Trompet’ erſcholl, Voll Stolz herzu. Die Goͤttin ſprach Mit heitrer Majeſtaͤt: Jhr Soͤhne Theurs, die lange Nacht Der Barbarey entflieht; Jhr raͤchet durch den feinren Witz Des ſchweren Clima Schuld. Doch nehmet die Poſaune nicht Zu fruͤh! Und wenn ihr ſingt, So bleibt nicht immer Wiederhall, Und ſeyd Original! Der deutſche Stutzer wird zu oft Vom Satyr aufgefuͤhrt, Und eure Schoͤnen ruͤhren nicht, Die ihr aus Wolken greift. Welch L 2
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Fuͤnftes Buch.
Der kuͤhne Deutſche draͤngte ſich,
Da die Trompet’ erſcholl,
Voll Stolz herzu. Die Goͤttin ſprach
Mit heitrer Majeſtaͤt:
Jhr Soͤhne Theurs, die lange Nacht
Der Barbarey entflieht;
Jhr raͤchet durch den feinren Witz
Des ſchweren Clima Schuld.
Doch nehmet die Poſaune nicht
Zu fruͤh! Und wenn ihr ſingt,
So bleibt nicht immer Wiederhall,
Und ſeyd Original!
Der deutſche Stutzer wird zu oft
Vom Satyr aufgefuͤhrt,
Und eure Schoͤnen ruͤhren nicht,
Die ihr aus Wolken greift.
Welch
L 2
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764], S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/171>, abgerufen am 16.07.2024. |