Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Fünftes Buch. Auf einmal sah ich erstaunt, an ihre Seite gelehnet, Den Gott der Liebe, mit Bogen und Pfeil. Und bey ihm lag noch gespitzt ein ganzer Haufe von Pfeilen, Die er mit mördrischen Augen besah. Wie grausam schoß er umher! Es flog vom bunten Theater, Gewiß des Sieges, der sausende Pfeil. Ein jeder grif sich ans Herz, und fand sein Herz schon verwundet, Und zog den tödlichen Pfeil aus der Brust. So wie Ulysses ehmals den starken Bogen gespannet, Und siegend Freyer auf Freyer gehäuft; So siegt des Liebesgotts Pfeil. Es fielen Freyherrn auf Freyherrn, Und Gnaden auf Excellenzen dahin. O G -- K 3
Fuͤnftes Buch. Auf einmal ſah ich erſtaunt, an ihre Seite gelehnet, Den Gott der Liebe, mit Bogen und Pfeil. Und bey ihm lag noch geſpitzt ein ganzer Haufe von Pfeilen, Die er mit moͤrdriſchen Augen beſah. Wie grauſam ſchoß er umher! Es flog vom bunten Theater, Gewiß des Sieges, der ſauſende Pfeil. Ein jeder grif ſich ans Herz, und fand ſein Herz ſchon verwundet, Und zog den toͤdlichen Pfeil aus der Bruſt. So wie Ulyſſes ehmals den ſtarken Bogen geſpannet, Und ſiegend Freyer auf Freyer gehaͤuft; So ſiegt des Liebesgotts Pfeil. Es fielen Freyherrn auf Freyherrn, Und Gnaden auf Excellenzen dahin. O G — K 3
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Fuͤnftes Buch.
Auf einmal ſah ich erſtaunt, an ihre Seite gelehnet,
Den Gott der Liebe, mit Bogen und Pfeil.
Und bey ihm lag noch geſpitzt ein ganzer Haufe von
Pfeilen,
Die er mit moͤrdriſchen Augen beſah.
Wie grauſam ſchoß er umher! Es flog vom bunten
Theater,
Gewiß des Sieges, der ſauſende Pfeil.
Ein jeder grif ſich ans Herz, und fand ſein Herz ſchon
verwundet,
Und zog den toͤdlichen Pfeil aus der Bruſt.
So wie Ulyſſes ehmals den ſtarken Bogen geſpannet,
Und ſiegend Freyer auf Freyer gehaͤuft;
So ſiegt des Liebesgotts Pfeil. Es fielen Freyherrn auf
Freyherrn,
Und Gnaden auf Excellenzen dahin.
O G —
K 3
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