Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Oden und Lieder. Wenn ich nun weg bin, und fern von mir, und fern von dem Vater, Den dir der Himmel zur Nachfolge setzt, Du selbst Gesetze dir giebst: so folge doch immer dem Glanze, Jn dem die himmlische Tugend erscheint! Sey groß, nicht durch die Geburt, die oft auch Tho- ren erhöhet, Groß durch ein edles gefälliges Herz. Hör nicht den schmeichelnden Ruf der Wollust, welche dich hindert, Zum ewgen Tempel der Ehre zu gehn. So werd ich mit fröhlichem Blick in aller Entfernung dich segnen, Wenn du die gegebne Hofnung erfüllst. So wird, zufrieden mein Herz, in süßen Freuden er- zittern, Wenn du mit reinem Leben mich lohnst. Der
Oden und Lieder. Wenn ich nun weg bin, und fern von mir, und fern von dem Vater, Den dir der Himmel zur Nachfolge ſetzt, Du ſelbſt Geſetze dir giebſt: ſo folge doch immer dem Glanze, Jn dem die himmliſche Tugend erſcheint! Sey groß, nicht durch die Geburt, die oft auch Tho- ren erhoͤhet, Groß durch ein edles gefaͤlliges Herz. Hoͤr nicht den ſchmeichelnden Ruf der Wolluſt, welche dich hindert, Zum ewgen Tempel der Ehre zu gehn. So werd ich mit froͤhlichem Blick in aller Entfernung dich ſegnen, Wenn du die gegebne Hofnung erfuͤllſt. So wird, zufrieden mein Herz, in ſuͤßen Freuden er- zittern, Wenn du mit reinem Leben mich lohnſt. Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0130" n="122"/> <fw place="top" type="header">Oden und Lieder.</fw><lb/> <lg n="4"> <l>Wenn ich nun weg bin, und fern von mir, und fern<lb/><hi rendition="#et">von dem Vater,</hi></l><lb/> <l>Den dir der Himmel zur Nachfolge ſetzt,</l><lb/> <l>Du ſelbſt Geſetze dir giebſt: ſo folge doch immer dem<lb/><hi rendition="#et">Glanze,</hi></l><lb/> <l>Jn dem die himmliſche Tugend erſcheint!</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Sey groß, nicht durch die Geburt, die oft auch Tho-<lb/><hi rendition="#et">ren erhoͤhet,</hi></l><lb/> <l>Groß durch ein edles gefaͤlliges Herz.</l><lb/> <l>Hoͤr nicht den ſchmeichelnden Ruf der Wolluſt, welche<lb/><hi rendition="#et">dich hindert,</hi></l><lb/> <l>Zum ewgen Tempel der Ehre zu gehn.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>So werd ich mit froͤhlichem Blick in aller Entfernung<lb/><hi rendition="#et">dich ſegnen,</hi></l><lb/> <l>Wenn du die gegebne Hofnung erfuͤllſt.</l><lb/> <l>So wird, zufrieden mein Herz, in ſuͤßen Freuden er-<lb/><hi rendition="#et">zittern,</hi></l><lb/> <l>Wenn du mit reinem Leben mich lohnſt.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [122/0130]
Oden und Lieder.
Wenn ich nun weg bin, und fern von mir, und fern
von dem Vater,
Den dir der Himmel zur Nachfolge ſetzt,
Du ſelbſt Geſetze dir giebſt: ſo folge doch immer dem
Glanze,
Jn dem die himmliſche Tugend erſcheint!
Sey groß, nicht durch die Geburt, die oft auch Tho-
ren erhoͤhet,
Groß durch ein edles gefaͤlliges Herz.
Hoͤr nicht den ſchmeichelnden Ruf der Wolluſt, welche
dich hindert,
Zum ewgen Tempel der Ehre zu gehn.
So werd ich mit froͤhlichem Blick in aller Entfernung
dich ſegnen,
Wenn du die gegebne Hofnung erfuͤllſt.
So wird, zufrieden mein Herz, in ſuͤßen Freuden er-
zittern,
Wenn du mit reinem Leben mich lohnſt.
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |