Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite
Drittes Buch.
Stand und Adel von dem Muth gebohren
Wird zur Thorheit bey den stolzen Thoren.
Und wie öfters bläht die hohe Dame
Nichts, als ihr Name.
Hat sie etwa angenehmre Wangen?
Lacht ihr Auge zärtlicher Verlangen?
Und zeigt sie uns etwa höhre Sinnen
Als Bürgerinnen?
Jst der Junker zum Soldaten besser?
Jst sein Fortgang in der Weißheit größer?
Oder ist er, wenn Parteyen sprechen,
Nicht zu bestechen?
Freund,
G 2
Drittes Buch.
Stand und Adel von dem Muth gebohren
Wird zur Thorheit bey den ſtolzen Thoren.
Und wie oͤfters blaͤht die hohe Dame
Nichts, als ihr Name.
Hat ſie etwa angenehmre Wangen?
Lacht ihr Auge zaͤrtlicher Verlangen?
Und zeigt ſie uns etwa hoͤhre Sinnen
Als Buͤrgerinnen?
Jſt der Junker zum Soldaten beſſer?
Jſt ſein Fortgang in der Weißheit groͤßer?
Oder iſt er, wenn Parteyen ſprechen,
Nicht zu beſtechen?
Freund,
G 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0107" n="99"/>
          <fw place="top" type="header">Drittes Buch.</fw><lb/>
          <lg n="4">
            <l>Stand und Adel von dem Muth gebohren</l><lb/>
            <l>Wird zur Thorheit bey den &#x017F;tolzen Thoren.</l><lb/>
            <l>Und wie o&#x0364;fters bla&#x0364;ht die hohe Dame</l><lb/>
            <l>Nichts, als ihr Name.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l>Hat &#x017F;ie etwa angenehmre Wangen?</l><lb/>
            <l>Lacht ihr Auge za&#x0364;rtlicher Verlangen?</l><lb/>
            <l>Und zeigt &#x017F;ie uns etwa ho&#x0364;hre Sinnen</l><lb/>
            <l>Als Bu&#x0364;rgerinnen?</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l>J&#x017F;t der Junker zum Soldaten be&#x017F;&#x017F;er?</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t &#x017F;ein Fortgang in der Weißheit gro&#x0364;ßer?</l><lb/>
            <l>Oder i&#x017F;t er, wenn Parteyen &#x017F;prechen,</l><lb/>
            <l>Nicht zu be&#x017F;techen?</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">G 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Freund,</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0107] Drittes Buch. Stand und Adel von dem Muth gebohren Wird zur Thorheit bey den ſtolzen Thoren. Und wie oͤfters blaͤht die hohe Dame Nichts, als ihr Name. Hat ſie etwa angenehmre Wangen? Lacht ihr Auge zaͤrtlicher Verlangen? Und zeigt ſie uns etwa hoͤhre Sinnen Als Buͤrgerinnen? Jſt der Junker zum Soldaten beſſer? Jſt ſein Fortgang in der Weißheit groͤßer? Oder iſt er, wenn Parteyen ſprechen, Nicht zu beſtechen? Freund, G 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/107
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764], S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/107>, abgerufen am 27.11.2024.