Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Oden und Lieder. Der Eisbrunn. Der du vom nackenden Fels im Krais der finstern Ge- büsche Dich sammelst, und in die Wiese dich schlingst; O Quell, der Lieder verdient, so wie Blandusiens Quel- len, Dich singt mein Lied in die kommende Welt. Schon sieht mein heiterer Blick von fern den moosich- ten Eichbaum, Der über den kahlen Felsen sich neigt; Und der durch dürres Gestein, mit halbverdorreten Wur- zeln, Zu deinen wohlthätigen Wellen sich dringt. O du krystallener Quell, zu dir komm ich mit Selinen, Dein angenehmes Gestade zu weihn. Mit einem lachenden Strauß will ich den Sonnenhut zieren, Von dem die schimmernde Schleife sich krümmt. Und
Oden und Lieder. Der Eisbrunn. Der du vom nackenden Fels im Krais der finſtern Ge- buͤſche Dich ſammelſt, und in die Wieſe dich ſchlingſt; O Quell, der Lieder verdient, ſo wie Blanduſiens Quel- len, Dich ſingt mein Lied in die kommende Welt. Schon ſieht mein heiterer Blick von fern den mooſich- ten Eichbaum, Der uͤber den kahlen Felſen ſich neigt; Und der durch duͤrres Geſtein, mit halbverdorreten Wur- zeln, Zu deinen wohlthaͤtigen Wellen ſich dringt. O du kryſtallener Quell, zu dir komm ich mit Selinen, Dein angenehmes Geſtade zu weihn. Mit einem lachenden Strauß will ich den Sonnenhut zieren, Von dem die ſchimmernde Schleife ſich kruͤmmt. Und
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Oden und Lieder.
Der Eisbrunn.
Der du vom nackenden Fels im Krais der finſtern Ge-
buͤſche
Dich ſammelſt, und in die Wieſe dich ſchlingſt;
O Quell, der Lieder verdient, ſo wie Blanduſiens Quel-
len,
Dich ſingt mein Lied in die kommende Welt.
Schon ſieht mein heiterer Blick von fern den mooſich-
ten Eichbaum,
Der uͤber den kahlen Felſen ſich neigt;
Und der durch duͤrres Geſtein, mit halbverdorreten Wur-
zeln,
Zu deinen wohlthaͤtigen Wellen ſich dringt.
O du kryſtallener Quell, zu dir komm ich mit Selinen,
Dein angenehmes Geſtade zu weihn.
Mit einem lachenden Strauß will ich den Sonnenhut
zieren,
Von dem die ſchimmernde Schleife ſich kruͤmmt.
Und
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