Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].Vierter Gesang. Und mit der schnellen Hand in Dissonanzen wühlt;Wenn er ein ganzes Meer von Tönen auf uns schwem- met, Und nach und nach den Sturm in unsern Seelen hem- met. Der arme Graf indes sitzt traurig und allein. Der alte Strom hüllt sich in seinen Schlafrock ein; Nimmt seinen dicken Stock voll schiefgewachsner Kno- ten, Und scheut die Stürme nicht, die der Perücke drohten. Nun gieng er heimlich fort zu seinem Pythias, Der schon im dicken Dampf des edlen Knasters saß. Wie schlug sein hoffend Herz, auf diesen Trost gegrün- det, Eh er in gleicher Ruh sein Pfeifgen angezündet? An treues Bier gewöhnt, und von dem Durst geplagt, Ward er von dem Affect geschwinder fortgejagt. Sein Wunsch wird ihm gewährt; der lange Durst ge- stillet, Und seine Pfeife wird in süsser Ruh gefüllet. Die F 4
Vierter Geſang. Und mit der ſchnellen Hand in Diſſonanzen wuͤhlt;Wenn er ein ganzes Meer von Toͤnen auf uns ſchwem- met, Und nach und nach den Sturm in unſern Seelen hem- met. Der arme Graf indes ſitzt traurig und allein. Der alte Strom huͤllt ſich in ſeinen Schlafrock ein; Nimmt ſeinen dicken Stock voll ſchiefgewachſner Kno- ten, Und ſcheut die Stuͤrme nicht, die der Peruͤcke drohten. Nun gieng er heimlich fort zu ſeinem Pythias, Der ſchon im dicken Dampf des edlen Knaſters ſaß. Wie ſchlug ſein hoffend Herz, auf dieſen Troſt gegruͤn- det, Eh er in gleicher Ruh ſein Pfeifgen angezuͤndet? An treues Bier gewoͤhnt, und von dem Durſt geplagt, Ward er von dem Affect geſchwinder fortgejagt. Sein Wunſch wird ihm gewaͤhrt; der lange Durſt ge- ſtillet, Und ſeine Pfeife wird in ſuͤſſer Ruh gefuͤllet. Die F 4
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Vierter Geſang.
Und mit der ſchnellen Hand in Diſſonanzen wuͤhlt;
Wenn er ein ganzes Meer von Toͤnen auf uns ſchwem-
met,
Und nach und nach den Sturm in unſern Seelen hem-
met.
Der arme Graf indes ſitzt traurig und allein.
Der alte Strom huͤllt ſich in ſeinen Schlafrock ein;
Nimmt ſeinen dicken Stock voll ſchiefgewachſner Kno-
ten,
Und ſcheut die Stuͤrme nicht, die der Peruͤcke drohten.
Nun gieng er heimlich fort zu ſeinem Pythias,
Der ſchon im dicken Dampf des edlen Knaſters ſaß.
Wie ſchlug ſein hoffend Herz, auf dieſen Troſt gegruͤn-
det,
Eh er in gleicher Ruh ſein Pfeifgen angezuͤndet?
An treues Bier gewoͤhnt, und von dem Durſt geplagt,
Ward er von dem Affect geſchwinder fortgejagt.
Sein Wunſch wird ihm gewaͤhrt; der lange Durſt ge-
ſtillet,
Und ſeine Pfeife wird in ſuͤſſer Ruh gefuͤllet.
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