Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Das Schnupftuch. Dritter Gesang.
So bald der Vorhang sinkt, Stillschweigen, Nacht und
Graus.
Herr Reibhand endigt nun sein kaiserliches Leben,
Und muß sein schönes Kleid betrübt zurücke geben.
Da steht der große Held, der erst so stolz gethan,
Und zieht den alten Rock mit leerem Magen an.
Dem Todtenreiche gleich, liegt alles öd und wüste;
Nun sieht man ieden Strick am nackenden Gerüste;
Hier liegt die Leinewand, die wie ein Meer gewallt,
Und die Pistole dort, aus der der Blitz geknallt.


Das

Das Schnupftuch. Dritter Geſang.
So bald der Vorhang ſinkt, Stillſchweigen, Nacht und
Graus.
Herr Reibhand endigt nun ſein kaiſerliches Leben,
Und muß ſein ſchoͤnes Kleid betruͤbt zuruͤcke geben.
Da ſteht der große Held, der erſt ſo ſtolz gethan,
Und zieht den alten Rock mit leerem Magen an.
Dem Todtenreiche gleich, liegt alles oͤd und wuͤſte;
Nun ſieht man ieden Strick am nackenden Geruͤſte;
Hier liegt die Leinewand, die wie ein Meer gewallt,
Und die Piſtole dort, aus der der Blitz geknallt.


Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="12">
              <pb facs="#f0090" n="82"/>
              <fw place="top" type="header">Das Schnupftuch. Dritter Ge&#x017F;ang.</fw><lb/>
              <l>So bald der Vorhang &#x017F;inkt, Still&#x017F;chweigen, Nacht und</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Graus.</hi> </l><lb/>
              <l>Herr Reibhand endigt nun &#x017F;ein kai&#x017F;erliches Leben,</l><lb/>
              <l>Und muß &#x017F;ein &#x017F;cho&#x0364;nes Kleid betru&#x0364;bt zuru&#x0364;cke geben.</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;teht der große Held, der er&#x017F;t &#x017F;o &#x017F;tolz gethan,</l><lb/>
              <l>Und zieht den alten Rock mit leerem Magen an.</l><lb/>
              <l>Dem Todtenreiche gleich, liegt alles o&#x0364;d und wu&#x0364;&#x017F;te;</l><lb/>
              <l>Nun &#x017F;ieht man ieden Strick am nackenden Geru&#x0364;&#x017F;te;</l><lb/>
              <l>Hier liegt die Leinewand, die wie ein Meer gewallt,</l><lb/>
              <l>Und die Pi&#x017F;tole dort, aus der der Blitz geknallt.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/0090] Das Schnupftuch. Dritter Geſang. So bald der Vorhang ſinkt, Stillſchweigen, Nacht und Graus. Herr Reibhand endigt nun ſein kaiſerliches Leben, Und muß ſein ſchoͤnes Kleid betruͤbt zuruͤcke geben. Da ſteht der große Held, der erſt ſo ſtolz gethan, Und zieht den alten Rock mit leerem Magen an. Dem Todtenreiche gleich, liegt alles oͤd und wuͤſte; Nun ſieht man ieden Strick am nackenden Geruͤſte; Hier liegt die Leinewand, die wie ein Meer gewallt, Und die Piſtole dort, aus der der Blitz geknallt. Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/90
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/90>, abgerufen am 24.11.2024.