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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

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Dritter Gesang.
Und hüllt in seinen Hut sein Haar, und seine Schmach.
So saß der arme Graf, vom Schmerz zu sehr ge-
troffen.
Er naht sich dem Clavier, und schleunig steht es offen;
Es breiten sich vor ihm viel Noten bunt und kraus,
Von Hassen und von Graun in prächtgen Bogen aus.
Schon läuft ein Silberton durch die belebten Saiten;
Das Zimmer wird erfüllt mit Haß und Zärtlichkeiten.
O mächtige Musik, du siegst durch Dur und Moll,
Und machst ein junges Herz von Opertrieben voll;
Es trillert in dem Saal, und singet auf den Gassen,
Der Stutzer und das Volk ein zärtlich Lied von Hassen.
Auch ietzo ruft der Graf, Arminden gleich, in Noth,
Mit Trillern Furien, mit Läufern seinen Tod;
Er fühlt sich nun, und weint, und in dem sanften Her-
zen
Entstehen Raserey, und wilde Liebesschmerzen.

Er

Dritter Geſang.
Und huͤllt in ſeinen Hut ſein Haar, und ſeine Schmach.
So ſaß der arme Graf, vom Schmerz zu ſehr ge-
troffen.
Er naht ſich dem Clavier, und ſchleunig ſteht es offen;
Es breiten ſich vor ihm viel Noten bunt und kraus,
Von Haſſen und von Graun in praͤchtgen Bogen aus.
Schon laͤuft ein Silberton durch die belebten Saiten;
Das Zimmer wird erfuͤllt mit Haß und Zaͤrtlichkeiten.
O maͤchtige Muſik, du ſiegſt durch Dur und Moll,
Und machſt ein junges Herz von Opertrieben voll;
Es trillert in dem Saal, und ſinget auf den Gaſſen,
Der Stutzer und das Volk ein zaͤrtlich Lied von Haſſen.
Auch ietzo ruft der Graf, Arminden gleich, in Noth,
Mit Trillern Furien, mit Laͤufern ſeinen Tod;
Er fuͤhlt ſich nun, und weint, und in dem ſanften Her-
zen
Entſtehen Raſerey, und wilde Liebesſchmerzen.

Er
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[59/0067] Dritter Geſang. Und huͤllt in ſeinen Hut ſein Haar, und ſeine Schmach. So ſaß der arme Graf, vom Schmerz zu ſehr ge- troffen. Er naht ſich dem Clavier, und ſchleunig ſteht es offen; Es breiten ſich vor ihm viel Noten bunt und kraus, Von Haſſen und von Graun in praͤchtgen Bogen aus. Schon laͤuft ein Silberton durch die belebten Saiten; Das Zimmer wird erfuͤllt mit Haß und Zaͤrtlichkeiten. O maͤchtige Muſik, du ſiegſt durch Dur und Moll, Und machſt ein junges Herz von Opertrieben voll; Es trillert in dem Saal, und ſinget auf den Gaſſen, Der Stutzer und das Volk ein zaͤrtlich Lied von Haſſen. Auch ietzo ruft der Graf, Arminden gleich, in Noth, Mit Trillern Furien, mit Laͤufern ſeinen Tod; Er fuͤhlt ſich nun, und weint, und in dem ſanften Her- zen Entſtehen Raſerey, und wilde Liebesſchmerzen. Er

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/67>, abgerufen am 25.11.2024.