Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].Zweyter Gesang. nern Weg zu versperren. Die Haare richteten sichallmählig unter ihren Hüthen empor, da sie diesen Riesen sahn. Ein furchtbarer Anblick! Sein sträubicht Haar schien in der Fern ein Wald, Und Wolken flossen in den Bart. Ein ungeheurer Mund, Wodurch die schreckliche Gestalt Noch fürchterlicher ward, That sich so weit auf, wie ein Schlund; Und dicker Nebel, schwarz, und ungesund, Stieg auf aus diesem weiten Schlund. Man unterschied nichts von diesem Riesen, als das ter
Zweyter Geſang. nern Weg zu verſperren. Die Haare richteten ſichallmaͤhlig unter ihren Huͤthen empor, da ſie dieſen Rieſen ſahn. Ein furchtbarer Anblick! Sein ſtraͤubicht Haar ſchien in der Fern ein Wald, Und Wolken floſſen in den Bart. Ein ungeheurer Mund, Wodurch die ſchreckliche Geſtalt Noch fuͤrchterlicher ward, That ſich ſo weit auf, wie ein Schlund; Und dicker Nebel, ſchwarz, und ungeſund, Stieg auf aus dieſem weiten Schlund. Man unterſchied nichts von dieſem Rieſen, als das ter
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Zweyter Geſang.
nern Weg zu verſperren. Die Haare richteten ſich
allmaͤhlig unter ihren Huͤthen empor, da ſie dieſen
Rieſen ſahn. Ein furchtbarer Anblick!
Sein ſtraͤubicht Haar ſchien in der Fern ein
Wald,
Und Wolken floſſen in den Bart.
Ein ungeheurer Mund,
Wodurch die ſchreckliche Geſtalt
Noch fuͤrchterlicher ward,
That ſich ſo weit auf, wie ein Schlund;
Und dicker Nebel, ſchwarz, und ungeſund,
Stieg auf aus dieſem weiten Schlund.
Man unterſchied nichts von dieſem Rieſen, als das
ungeheure Haupt. Sein ganzer Leib ſchien ſich in
ein Gebirge zu verlieren, ſo wie die Mahler oder Dich-
ter
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/215>, abgerufen am 16.07.2024. |