Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].Hercynia. gieng auf zwey stark mit Eisen beschlagnen Karrenrä-dern einher, und zwey muthige schwere Hengste, ei- ner hinter dem andern, waren davor gespannt, wel- che Schenkel hatten wie die Schenkel der Elephanten. Auf dem vordersten Roß saß in die Queer ein ver- wegner Harzjüngling mit um das Maul hängenden Haaren. Er trug einen weiten leinwandnen Kittel, und führte in der Hand eine schreckliche Peitsche. Die Wandrer besahen lange mit grossen Augen vertrau-
Hercynia. gieng auf zwey ſtark mit Eiſen beſchlagnen Karrenraͤ-dern einher, und zwey muthige ſchwere Hengſte, ei- ner hinter dem andern, waren davor geſpannt, wel- che Schenkel hatten wie die Schenkel der Elephanten. Auf dem vorderſten Roß ſaß in die Queer ein ver- wegner Harzjuͤngling mit um das Maul haͤngenden Haaren. Er trug einen weiten leinwandnen Kittel, und fuͤhrte in der Hand eine ſchreckliche Peitſche. Die Wandrer beſahen lange mit groſſen Augen vertrau-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0204" n="196"/><fw place="top" type="header">Hercynia.</fw><lb/> gieng auf zwey ſtark mit Eiſen beſchlagnen Karrenraͤ-<lb/> dern einher, und zwey muthige ſchwere Hengſte, ei-<lb/> ner hinter dem andern, waren davor geſpannt, wel-<lb/> che Schenkel hatten wie die Schenkel der Elephanten.<lb/> Auf dem vorderſten Roß ſaß in die Queer ein ver-<lb/> wegner Harzjuͤngling mit um das Maul haͤngenden<lb/> Haaren. Er trug einen weiten leinwandnen Kittel,<lb/> und fuͤhrte in der Hand eine ſchreckliche Peitſche.</p><lb/> <p>Die Wandrer beſahen lange mit groſſen Augen<lb/> die maßiven Raͤder, den Strohſack, welcher auf ih-<lb/> rem Sitz lag, die Hengſte mit Elephantenknochen,<lb/> und den verwegnen Harzjungen, welcher ſie fuͤhren<lb/> ſolte. Ehe ſie ſich aber dieſem ſeltſamen Fuhrwerk<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vertrau-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0204]
Hercynia.
gieng auf zwey ſtark mit Eiſen beſchlagnen Karrenraͤ-
dern einher, und zwey muthige ſchwere Hengſte, ei-
ner hinter dem andern, waren davor geſpannt, wel-
che Schenkel hatten wie die Schenkel der Elephanten.
Auf dem vorderſten Roß ſaß in die Queer ein ver-
wegner Harzjuͤngling mit um das Maul haͤngenden
Haaren. Er trug einen weiten leinwandnen Kittel,
und fuͤhrte in der Hand eine ſchreckliche Peitſche.
Die Wandrer beſahen lange mit groſſen Augen
die maßiven Raͤder, den Strohſack, welcher auf ih-
rem Sitz lag, die Hengſte mit Elephantenknochen,
und den verwegnen Harzjungen, welcher ſie fuͤhren
ſolte. Ehe ſie ſich aber dieſem ſeltſamen Fuhrwerk
vertrau-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/204 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/204>, abgerufen am 31.07.2024. |