Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

Bild:
<< vorherige Seite

Hercynia.
ihn noch diesen Abend sicher und wohlbehalten auf
die angenehmen beschneyten Gefilde des Zellerfeldes
bringen zu lassen. Dieser alte Zaubrer war niemand
anders, als der Gemahl der verliebten Feye, welcher
wohl wuste, aus was vor sträflichen Absichten seine
schöne Hälfte die blühenden Jünglinge bey sich aufzu-
halten suchte. Es war von jeher seine gröste Freude
gewesen, sie in allen ihren Absichten, so viel als mög-
lich, zu stören. Er rieth also den beyden Helden,
ihre Rosse zurück zu senden, und sich seines Zauber-
wagens über die steilen Gebirge zu bedienen. Seine
schöne Gemahlin gerieth mit ihm hierüber in einen hef-
tigen Zwiespalt, in welchem er aber doch, mit Hül-

fe

Hercynia.
ihn noch dieſen Abend ſicher und wohlbehalten auf
die angenehmen beſchneyten Gefilde des Zellerfeldes
bringen zu laſſen. Dieſer alte Zaubrer war niemand
anders, als der Gemahl der verliebten Feye, welcher
wohl wuſte, aus was vor ſtraͤflichen Abſichten ſeine
ſchoͤne Haͤlfte die bluͤhenden Juͤnglinge bey ſich aufzu-
halten ſuchte. Es war von jeher ſeine groͤſte Freude
geweſen, ſie in allen ihren Abſichten, ſo viel als moͤg-
lich, zu ſtoͤren. Er rieth alſo den beyden Helden,
ihre Roſſe zuruͤck zu ſenden, und ſich ſeines Zauber-
wagens uͤber die ſteilen Gebirge zu bedienen. Seine
ſchoͤne Gemahlin gerieth mit ihm hieruͤber in einen hef-
tigen Zwieſpalt, in welchem er aber doch, mit Huͤl-

fe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0202" n="194"/><fw place="top" type="header">Hercynia.</fw><lb/>
ihn noch die&#x017F;en Abend &#x017F;icher und wohlbehalten auf<lb/>
die angenehmen be&#x017F;chneyten Gefilde des Zellerfeldes<lb/>
bringen zu la&#x017F;&#x017F;en. Die&#x017F;er alte Zaubrer war niemand<lb/>
anders, als der Gemahl der verliebten Feye, welcher<lb/>
wohl wu&#x017F;te, aus was vor &#x017F;tra&#x0364;flichen Ab&#x017F;ichten &#x017F;eine<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Ha&#x0364;lfte die blu&#x0364;henden Ju&#x0364;nglinge bey &#x017F;ich aufzu-<lb/>
halten &#x017F;uchte. Es war von jeher &#x017F;eine gro&#x0364;&#x017F;te Freude<lb/>
gewe&#x017F;en, &#x017F;ie in allen ihren Ab&#x017F;ichten, &#x017F;o viel als mo&#x0364;g-<lb/>
lich, zu &#x017F;to&#x0364;ren. Er rieth al&#x017F;o den beyden Helden,<lb/>
ihre Ro&#x017F;&#x017F;e zuru&#x0364;ck zu &#x017F;enden, und &#x017F;ich &#x017F;eines Zauber-<lb/>
wagens u&#x0364;ber die &#x017F;teilen Gebirge zu bedienen. Seine<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Gemahlin gerieth mit ihm hieru&#x0364;ber in einen hef-<lb/>
tigen Zwie&#x017F;palt, in welchem er aber doch, mit Hu&#x0364;l-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fe</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[194/0202] Hercynia. ihn noch dieſen Abend ſicher und wohlbehalten auf die angenehmen beſchneyten Gefilde des Zellerfeldes bringen zu laſſen. Dieſer alte Zaubrer war niemand anders, als der Gemahl der verliebten Feye, welcher wohl wuſte, aus was vor ſtraͤflichen Abſichten ſeine ſchoͤne Haͤlfte die bluͤhenden Juͤnglinge bey ſich aufzu- halten ſuchte. Es war von jeher ſeine groͤſte Freude geweſen, ſie in allen ihren Abſichten, ſo viel als moͤg- lich, zu ſtoͤren. Er rieth alſo den beyden Helden, ihre Roſſe zuruͤck zu ſenden, und ſich ſeines Zauber- wagens uͤber die ſteilen Gebirge zu bedienen. Seine ſchoͤne Gemahlin gerieth mit ihm hieruͤber in einen hef- tigen Zwieſpalt, in welchem er aber doch, mit Huͤl- fe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/202
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/202>, abgerufen am 22.11.2024.