Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Selinde, (fieng er an,) du scheinst mich nicht zu hassen; Jch sehe dein Gesicht sanft, freundlich und gelassen; Dein übermüthger Blick spricht keine Gottheit mehr; Die zarte Brust hebt sich von stillen Seufzern schwer; O Schöne, möchtest du doch meine Treu erkennen, Mit welcher Sterbliche gewiß nie für dich brennen! Ein Sylphe kniet vor dir -- O zittre nicht zurück! Selbst
Selinde, (fieng er an,) du ſcheinſt mich nicht zu haſſen; Jch ſehe dein Geſicht ſanft, freundlich und gelaſſen; Dein uͤbermuͤthger Blick ſpricht keine Gottheit mehr; Die zarte Bruſt hebt ſich von ſtillen Seufzern ſchwer; O Schoͤne, moͤchteſt du doch meine Treu erkennen, Mit welcher Sterbliche gewiß nie fuͤr dich brennen! Ein Sylphe kniet vor dir — O zittre nicht zuruͤck! Selbſt
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Viertes Buch.
Die Damen ſchoſſen ſchon viel harte Muthmaßungen,
Geſchaͤrften Pfeilen gleich, von ſuͤßen Laͤſterzungen.
O! daß der Pudergott den nahen Sieg verlohr!
Jm beſten Augenblick war er der groͤßte Thor.
Selinde, die nicht mehr dem Kleide widerſtreben
Und ſeufzen hoͤren kan, fieng an ſich zu ergeben;
Als Zephis thoͤricht gnung ihr ſeinen Stand entdeckt,
Und ihre Zaͤrtlichkeit ſogleich zuruͤcke ſchreckt.
Selinde, (fieng er an,) du ſcheinſt mich nicht zu
haſſen;
Jch ſehe dein Geſicht ſanft, freundlich und gelaſſen;
Dein uͤbermuͤthger Blick ſpricht keine Gottheit mehr;
Die zarte Bruſt hebt ſich von ſtillen Seufzern ſchwer;
O Schoͤne, moͤchteſt du doch meine Treu erkennen,
Mit welcher Sterbliche gewiß nie fuͤr dich brennen!
Ein Sylphe kniet vor dir — O zittre nicht zuruͤck!
Selbſt
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