Und sacre bleu! der Gout ist recht daran verschwendet! Doch auch in ganz Paris versteht niemand die Pracht So, wie der Teufelskerl, der diesen Rock gemacht.
Er sagts; der Pudergott sieht kaum die ersten Züge Jn seiner Schöne Blick von dieses Stutzers Siege, So rührt er still ihn an; Narciß verliert sein Kleid, Und wird ein Schmetterling, mit Puder überstreut. Die Assamblee erstaunt, daß er so schnell verschwunden; Die Augen suchen ihn, Narciß wird nicht gefunden. Der neue Schmetterling fliegt flatternd durchs Gemach. Er reizt Selinden an; die Schöne geht ihm nach; Sie läuft um ihn herum, und suchet ihn zu fangen; Doch Zephis stand ihm bey, die Freyheit zu erlangen, Und stieß ein Fenster auf; der Schmetterling entflieht, Und freut sich, daß er sich so bunt an Farben sieht.
Er
Verwandlungen.
Und ſacre bleu! der Gout iſt recht daran verſchwendet! Doch auch in ganz Paris verſteht niemand die Pracht So, wie der Teufelskerl, der dieſen Rock gemacht.
Er ſagts; der Pudergott ſieht kaum die erſten Zuͤge Jn ſeiner Schoͤne Blick von dieſes Stutzers Siege, So ruͤhrt er ſtill ihn an; Narciß verliert ſein Kleid, Und wird ein Schmetterling, mit Puder uͤberſtreut. Die Aſſamblee erſtaunt, daß er ſo ſchnell verſchwunden; Die Augen ſuchen ihn, Narciß wird nicht gefunden. Der neue Schmetterling fliegt flatternd durchs Gemach. Er reizt Selinden an; die Schoͤne geht ihm nach; Sie laͤuft um ihn herum, und ſuchet ihn zu fangen; Doch Zephis ſtand ihm bey, die Freyheit zu erlangen, Und ſtieß ein Fenſter auf; der Schmetterling entflieht, Und freut ſich, daß er ſich ſo bunt an Farben ſieht.
Er
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Verwandlungen.
Und ſacre bleu! der Gout iſt recht daran verſchwendet!
Doch auch in ganz Paris verſteht niemand die Pracht
So, wie der Teufelskerl, der dieſen Rock gemacht.
Er ſagts; der Pudergott ſieht kaum die erſten Zuͤge
Jn ſeiner Schoͤne Blick von dieſes Stutzers Siege,
So ruͤhrt er ſtill ihn an; Narciß verliert ſein Kleid,
Und wird ein Schmetterling, mit Puder uͤberſtreut.
Die Aſſamblee erſtaunt, daß er ſo ſchnell verſchwunden;
Die Augen ſuchen ihn, Narciß wird nicht gefunden.
Der neue Schmetterling fliegt flatternd durchs Gemach.
Er reizt Selinden an; die Schoͤne geht ihm nach;
Sie laͤuft um ihn herum, und ſuchet ihn zu fangen;
Doch Zephis ſtand ihm bey, die Freyheit zu erlangen,
Und ſtieß ein Fenſter auf; der Schmetterling entflieht,
Und freut ſich, daß er ſich ſo bunt an Farben ſieht.
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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/318>, abgerufen am 16.02.2025.
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