Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Verdrießlich und erzürnt auf sich und das Geschick, Eilt in Selindens Haus des Geistes Flug zurück. Jn ihrem Vorgemach sieht er bestürzt Nerinen Mit einem Diener stehn von angenehmen Mienen. Ja (sprach sie) Herr Johann, (und steckte schnell was ein,) Hier hat er meine Hand, sein Herr soll glücklich seyn. Jch werde seinen Brief schon zu bestellen wissen, Und heute noch soll er die Hand Selinden küssen. Johann küßt ihr dafür die Hand, so weiß wie Schnee, Und hieß sie Madmesell, und nahm verliebt Adje. Der Geist sieht es erstaunt. Wozu bin ich ver- dammet! (Sprach er mit einem Blick, von Eifersucht entflam- met.) Gebraucht ich auch sogar Armindens Zauberstab; So nähme nicht die Schaar der Nebenbuhler ab. Will mit Selinden nun ihr Kammermädchen handeln? Bey-
Verdrießlich und erzuͤrnt auf ſich und das Geſchick, Eilt in Selindens Haus des Geiſtes Flug zuruͤck. Jn ihrem Vorgemach ſieht er beſtuͤrzt Nerinen Mit einem Diener ſtehn von angenehmen Mienen. Ja (ſprach ſie) Herr Johann, (und ſteckte ſchnell was ein,) Hier hat er meine Hand, ſein Herr ſoll gluͤcklich ſeyn. Jch werde ſeinen Brief ſchon zu beſtellen wiſſen, Und heute noch ſoll er die Hand Selinden kuͤſſen. Johann kuͤßt ihr dafuͤr die Hand, ſo weiß wie Schnee, Und hieß ſie Madmeſell, und nahm verliebt Adje. Der Geiſt ſieht es erſtaunt. Wozu bin ich ver- dammet! (Sprach er mit einem Blick, von Eiferſucht entflam- met.) Gebraucht ich auch ſogar Armindens Zauberſtab; So naͤhme nicht die Schaar der Nebenbuhler ab. Will mit Selinden nun ihr Kammermaͤdchen handeln? Bey-
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Verwandlungen.
Und auch im Augenblick aus ſeiner Hoͤh verſchwinden.
Verdrießlich und erzuͤrnt auf ſich und das Geſchick,
Eilt in Selindens Haus des Geiſtes Flug zuruͤck.
Jn ihrem Vorgemach ſieht er beſtuͤrzt Nerinen
Mit einem Diener ſtehn von angenehmen Mienen.
Ja (ſprach ſie) Herr Johann, (und ſteckte ſchnell was
ein,)
Hier hat er meine Hand, ſein Herr ſoll gluͤcklich ſeyn.
Jch werde ſeinen Brief ſchon zu beſtellen wiſſen,
Und heute noch ſoll er die Hand Selinden kuͤſſen.
Johann kuͤßt ihr dafuͤr die Hand, ſo weiß wie Schnee,
Und hieß ſie Madmeſell, und nahm verliebt Adje.
Der Geiſt ſieht es erſtaunt. Wozu bin ich ver-
dammet!
(Sprach er mit einem Blick, von Eiferſucht entflam-
met.)
Gebraucht ich auch ſogar Armindens Zauberſtab;
So naͤhme nicht die Schaar der Nebenbuhler ab.
Will mit Selinden nun ihr Kammermaͤdchen handeln?
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/310>, abgerufen am 30.07.2024. |