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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Verwandlungen.
Dir, Ronald, (fieng er an,) hat oft die Tant er-
zählt,

Wie sie bey finstrer Nacht ein schwerer Alp gequält.
Du hast es ihr geglaubt, und glaubst es diese Stunde;
Denn welche Weisheit kömmt nicht aus der Muhmen
Munde.

Jch Ariel, dein Schutz von deiner Kindheit an,
Da dich die Schönen noch im Flügelkleide sahn,
Und dich auf ihrem Arm unschuldig spielen ließen;
Jch lehrte da dich schon mit Feuer sie zu küssen.
Jch bins, der den Verstand aus deinem Kopf entfernt,
Dafür du Unsinn, Tand, und falschen Witz gelernt.
Jch suche, Ronald, dich wahrhaftig groß zu machen;
Für deinen ewgen Ruhm muß ich gehorsam wachen.
Und welch ein seltner Ruhm erwartet dich nicht schon!
Hörst du nicht schon von fern der Violinen Ton!
Auf! Stutzer, zeige dich in einem fremden Glanze!
Das
Verwandlungen.
Dir, Ronald, (fieng er an,) hat oft die Tant er-
zaͤhlt,

Wie ſie bey finſtrer Nacht ein ſchwerer Alp gequaͤlt.
Du haſt es ihr geglaubt, und glaubſt es dieſe Stunde;
Denn welche Weisheit koͤmmt nicht aus der Muhmen
Munde.

Jch Ariel, dein Schutz von deiner Kindheit an,
Da dich die Schoͤnen noch im Fluͤgelkleide ſahn,
Und dich auf ihrem Arm unſchuldig ſpielen ließen;
Jch lehrte da dich ſchon mit Feuer ſie zu kuͤſſen.
Jch bins, der den Verſtand aus deinem Kopf entfernt,
Dafuͤr du Unſinn, Tand, und falſchen Witz gelernt.
Jch ſuche, Ronald, dich wahrhaftig groß zu machen;
Fuͤr deinen ewgen Ruhm muß ich gehorſam wachen.
Und welch ein ſeltner Ruhm erwartet dich nicht ſchon!
Hoͤrſt du nicht ſchon von fern der Violinen Ton!
Auf! Stutzer, zeige dich in einem fremden Glanze!
Das
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[232/0296] Verwandlungen. Dir, Ronald, (fieng er an,) hat oft die Tant er- zaͤhlt, Wie ſie bey finſtrer Nacht ein ſchwerer Alp gequaͤlt. Du haſt es ihr geglaubt, und glaubſt es dieſe Stunde; Denn welche Weisheit koͤmmt nicht aus der Muhmen Munde. Jch Ariel, dein Schutz von deiner Kindheit an, Da dich die Schoͤnen noch im Fluͤgelkleide ſahn, Und dich auf ihrem Arm unſchuldig ſpielen ließen; Jch lehrte da dich ſchon mit Feuer ſie zu kuͤſſen. Jch bins, der den Verſtand aus deinem Kopf entfernt, Dafuͤr du Unſinn, Tand, und falſchen Witz gelernt. Jch ſuche, Ronald, dich wahrhaftig groß zu machen; Fuͤr deinen ewgen Ruhm muß ich gehorſam wachen. Und welch ein ſeltner Ruhm erwartet dich nicht ſchon! Hoͤrſt du nicht ſchon von fern der Violinen Ton! Auf! Stutzer, zeige dich in einem fremden Glanze! Das

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/296>, abgerufen am 25.11.2024.