Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Doch, Muse, singe selbst, womit verkürzten sich Die Schönen ihre Zeit, eh dieser Weg verstrich? Du mußt uns das Gespräch der Nymphen hören lassen, Ob es gleich Sterbliche mit ihrem Witz nicht fassen. Die eine sprach: wie hoch kömmt dieser Palatin? Er ist mir zu gemein, die Jungfern tragen ihn. Sie lächelt süß, und schweigt. Ach Schwesterchen Selinde, (Versetzt die andre drauf) wir fahren sehr im Winde! Das N 2
Doch, Muſe, ſinge ſelbſt, womit verkuͤrzten ſich Die Schoͤnen ihre Zeit, eh dieſer Weg verſtrich? Du mußt uns das Geſpraͤch der Nymphen hoͤren laſſen, Ob es gleich Sterbliche mit ihrem Witz nicht faſſen. Die eine ſprach: wie hoch koͤmmt dieſer Palatin? Er iſt mir zu gemein, die Jungfern tragen ihn. Sie laͤchelt ſuͤß, und ſchweigt. Ach Schweſterchen Selinde, (Verſetzt die andre drauf) wir fahren ſehr im Winde! Das N 2
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Zweytes Buch.
Da ſie der Schatten noch der Fraͤulein mehr erhellt.
Die rothe Peitſche knallt, und Roß und Rad verſchwin-
den.
Ein wankelmuͤthig Heer von gaukleriſchen Winden
Schwebt um der Schoͤnen Haar, um das ſie flatternd
wehn,
Und es mit ſanftem Hauch in leichte Locken drehn.
Die Schoͤnen ſehn bereits das Luſtſchloß ſich erheben,
Zu dem ſich alle drey voll Ungeduld begeben.
Doch, Muſe, ſinge ſelbſt, womit verkuͤrzten ſich
Die Schoͤnen ihre Zeit, eh dieſer Weg verſtrich?
Du mußt uns das Geſpraͤch der Nymphen hoͤren laſſen,
Ob es gleich Sterbliche mit ihrem Witz nicht faſſen.
Die eine ſprach: wie hoch koͤmmt dieſer Palatin?
Er iſt mir zu gemein, die Jungfern tragen ihn.
Sie laͤchelt ſuͤß, und ſchweigt. Ach Schweſterchen
Selinde,
(Verſetzt die andre drauf) wir fahren ſehr im Winde!
Das
N 2
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