Wundt, Wilhelm: Grundriss der Psychologie. Leipzig, 1896.I. Die psychischen Elemente. auszulösen lässt sich mit zureichender Genauigkeit nur ander äußeren Haut prüfen. Rücksichtlich der inneren Theile lässt sich nur feststellen, dass die Gelenke in sehr hohem, die Muskeln und Sehnen in geringerem Maße für Druckreize empfindlich sind, während Wärme-, Kälte- und Schmerz- empfindungen überhaupt nur ausnahmsweise und in auffallen- derem Grade nur unter abnormen Bedingungen in inneren Organen zu entstehen pflegen. Auf der äußeren Haut da- gegen und den unmittelbar an sie angrenzenden Schleim- hautbedekungen gibt es keinen Punkt, der nicht gleichzeitig für Druck-, Wärme-, Kälte- und Schmerzreize empfindlich wäre. Wohl aber variirt der Grad der Empfindlichkeit an den verschiedenen Hautstellen, und zwar so, dass die Punkte größter Druck-, Wärme- und Kälteempfindlichkeit im all- gemeinen nicht zusammenfallen. Nur die Schmerzempfind- lichkeit verhält sich überall ziemlich gleichförmig, höchstens darin abweichend, dass der Schmerzreiz an einzelnen Punkten schon oberflächlich wirkt, während er an andern tiefer ein- dringen muss. Dagegen zeigen sich für die Druck-, die Wärme- und die Kältereize einzelne annähernd punktförmige Hautstellen, die man deshalb als Druck-, Wärme- und Kälte- punkte bezeichnet hat, besonders bevorzugt. Sie sind über die verschiedenen Hautgebiete in sehr verschiedener Menge zerstreut. Punkte verschiedener Qualität fallen zwar niemals zusammen; doch können die Temperaturpunkte immer zu- gleich Druck- und Schmerzempfindungen vermitteln, und an den Kältepunkten bewirken punktuelle Wärmereize immer auch Wärmeempfindungen, während die Wärmepunkte durch punktuelle Kältereize nicht erregbar zu sein scheinen. Ferner können die Wärme- und Kältepunkte auch noch auf passend angewandte mechanische und elektrische Reize mit Wärme- und Kälteempfindungen reagiren. 8. Von den genannten vier Qualitätsarten bilden die I. Die psychischen Elemente. auszulösen lässt sich mit zureichender Genauigkeit nur ander äußeren Haut prüfen. Rücksichtlich der inneren Theile lässt sich nur feststellen, dass die Gelenke in sehr hohem, die Muskeln und Sehnen in geringerem Maße für Druckreize empfindlich sind, während Wärme-, Kälte- und Schmerz- empfindungen überhaupt nur ausnahmsweise und in auffallen- derem Grade nur unter abnormen Bedingungen in inneren Organen zu entstehen pflegen. Auf der äußeren Haut da- gegen und den unmittelbar an sie angrenzenden Schleim- hautbedekungen gibt es keinen Punkt, der nicht gleichzeitig für Druck-, Wärme-, Kälte- und Schmerzreize empfindlich wäre. Wohl aber variirt der Grad der Empfindlichkeit an den verschiedenen Hautstellen, und zwar so, dass die Punkte größter Druck-, Wärme- und Kälteempfindlichkeit im all- gemeinen nicht zusammenfallen. Nur die Schmerzempfind- lichkeit verhält sich überall ziemlich gleichförmig, höchstens darin abweichend, dass der Schmerzreiz an einzelnen Punkten schon oberflächlich wirkt, während er an andern tiefer ein- dringen muss. Dagegen zeigen sich für die Druck-, die Wärme- und die Kältereize einzelne annähernd punktförmige Hautstellen, die man deshalb als Druck-, Wärme- und Kälte- punkte bezeichnet hat, besonders bevorzugt. Sie sind über die verschiedenen Hautgebiete in sehr verschiedener Menge zerstreut. Punkte verschiedener Qualität fallen zwar niemals zusammen; doch können die Temperaturpunkte immer zu- gleich Druck- und Schmerzempfindungen vermitteln, und an den Kältepunkten bewirken punktuelle Wärmereize immer auch Wärmeempfindungen, während die Wärmepunkte durch punktuelle Kältereize nicht erregbar zu sein scheinen. Ferner können die Wärme- und Kältepunkte auch noch auf passend angewandte mechanische und elektrische Reize mit Wärme- und Kälteempfindungen reagiren. 8. 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I. Die psychischen Elemente.
auszulösen lässt sich mit zureichender Genauigkeit nur an
der äußeren Haut prüfen. Rücksichtlich der inneren Theile
lässt sich nur feststellen, dass die Gelenke in sehr hohem,
die Muskeln und Sehnen in geringerem Maße für Druckreize
empfindlich sind, während Wärme-, Kälte- und Schmerz-
empfindungen überhaupt nur ausnahmsweise und in auffallen-
derem Grade nur unter abnormen Bedingungen in inneren
Organen zu entstehen pflegen. Auf der äußeren Haut da-
gegen und den unmittelbar an sie angrenzenden Schleim-
hautbedekungen gibt es keinen Punkt, der nicht gleichzeitig
für Druck-, Wärme-, Kälte- und Schmerzreize empfindlich
wäre. Wohl aber variirt der Grad der Empfindlichkeit an
den verschiedenen Hautstellen, und zwar so, dass die Punkte
größter Druck-, Wärme- und Kälteempfindlichkeit im all-
gemeinen nicht zusammenfallen. Nur die Schmerzempfind-
lichkeit verhält sich überall ziemlich gleichförmig, höchstens
darin abweichend, dass der Schmerzreiz an einzelnen Punkten
schon oberflächlich wirkt, während er an andern tiefer ein-
dringen muss. Dagegen zeigen sich für die Druck-, die
Wärme- und die Kältereize einzelne annähernd punktförmige
Hautstellen, die man deshalb als Druck-, Wärme- und Kälte-
punkte bezeichnet hat, besonders bevorzugt. Sie sind über
die verschiedenen Hautgebiete in sehr verschiedener Menge
zerstreut. Punkte verschiedener Qualität fallen zwar niemals
zusammen; doch können die Temperaturpunkte immer zu-
gleich Druck- und Schmerzempfindungen vermitteln, und an
den Kältepunkten bewirken punktuelle Wärmereize immer
auch Wärmeempfindungen, während die Wärmepunkte durch
punktuelle Kältereize nicht erregbar zu sein scheinen. Ferner
können die Wärme- und Kältepunkte auch noch auf passend
angewandte mechanische und elektrische Reize mit Wärme-
und Kälteempfindungen reagiren.
8. Von den genannten vier Qualitätsarten bilden die
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