Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Erste Capitel.
Ein Gnaden-gab'
ist alle Haab;
kein Stäublein wir verdienen könden.

6.
(ab.
Ein Sünder pocht je nichts dem Richter
Jch will/ in Demut/ hoffen Gnaden.
Jch wünsche nichts: Jch weiß/ daß ich
offt hab

begehret meinen bittren Schaden.
Du weist was mir
nütz/ nötig hier;
Du kanst und wirst mich wol berahten.
7.
Dein Will'/ o GOTT/ soll auch mein
Wille seyn:

Jch soll und will dir nichts fürschreiben.
Schenk/ wem du wilst/ die Gaben; sie
sind dein:

Mir wird mein Teihl doch übrig bleiben.
Dann/ was seyn sol/
das schickt sich wol;
Kein Mensch kan solches hintertreiben.


Erklärung.

Das Erſte Capitel.
Ein Gnaden-gab’
iſt alle Haab;
kein Staͤublein wir verdienen koͤnden.

6.
(ab.
Ein Suͤnder pocht je nichts dem Richter
Jch will/ in Demut/ hoffen Gnaden.
Jch wuͤnſche nichts: Jch weiß/ daß ich
offt hab

begehret meinen bittren Schaden.
Du weiſt was mir
nütz/ noͤtig hier;
Du kanſt und wirſt mich wol berahten.
7.
Dein Will’/ ô GOTT/ ſoll auch mein
Wille ſeyn:

Jch ſoll und will dir nichts fuͤrſchreiben.
Schenk/ wem du wilſt/ die Gaben; ſie
ſind dein:

Mir wird mein Teihl doch uͤbrig bleiben.
Dann/ was ſeyn ſol/
das ſchickt ſich wol;
Kein Menſch kan ſolches hintertreiben.


Erklaͤrung.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg n="5">
          <pb facs="#f0076" n="18"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Er&#x017F;te Capitel.</hi> </fw><lb/>
          <l>Ein Gnaden-gab&#x2019;</l><lb/>
          <l>i&#x017F;t alle Haab;</l><lb/>
          <l>kein Sta&#x0364;ublein wir verdienen ko&#x0364;nden.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="6">
          <head>6.</head>
          <l xml:id="v04" prev="#v03"> <hi rendition="#et">(ab.</hi> </l><lb/>
          <l xml:id="v03" next="#v04">Ein Su&#x0364;nder pocht je nichts dem Richter</l><lb/>
          <l>Jch will/ in Demut/ hoffen Gnaden.</l><lb/>
          <l>Jch wu&#x0364;n&#x017F;che nichts: Jch weiß/ daß ich<lb/><hi rendition="#et">offt hab</hi></l><lb/>
          <l>begehret meinen bittren Schaden.</l><lb/>
          <l>Du wei&#x017F;t was mir</l><lb/>
          <l>nütz/ no&#x0364;tig hier;</l><lb/>
          <l>Du kan&#x017F;t und wir&#x017F;t mich wol berahten.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="7">
          <head>7.</head><lb/>
          <l>Dein Will&#x2019;/ <hi rendition="#aq">ô</hi> <hi rendition="#g">GOTT/</hi> &#x017F;oll auch mein<lb/><hi rendition="#et">Wille &#x017F;eyn:</hi></l><lb/>
          <l>Jch &#x017F;oll und will dir nichts fu&#x0364;r&#x017F;chreiben.</l><lb/>
          <l>Schenk/ wem du wil&#x017F;t/ die Gaben; &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ind dein:</hi></l><lb/>
          <l>Mir wird mein Teihl doch u&#x0364;brig bleiben.</l><lb/>
          <l>Dann/ was &#x017F;eyn &#x017F;ol/</l><lb/>
          <l>das &#x017F;chickt &#x017F;ich wol;</l><lb/>
          <l>Kein Men&#x017F;ch kan &#x017F;olches hintertreiben.</l>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Erkla&#x0364;rung.</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0076] Das Erſte Capitel. Ein Gnaden-gab’ iſt alle Haab; kein Staͤublein wir verdienen koͤnden. 6.(ab. Ein Suͤnder pocht je nichts dem Richter Jch will/ in Demut/ hoffen Gnaden. Jch wuͤnſche nichts: Jch weiß/ daß ich offt hab begehret meinen bittren Schaden. Du weiſt was mir nütz/ noͤtig hier; Du kanſt und wirſt mich wol berahten. 7. Dein Will’/ ô GOTT/ ſoll auch mein Wille ſeyn: Jch ſoll und will dir nichts fuͤrſchreiben. Schenk/ wem du wilſt/ die Gaben; ſie ſind dein: Mir wird mein Teihl doch uͤbrig bleiben. Dann/ was ſeyn ſol/ das ſchickt ſich wol; Kein Menſch kan ſolches hintertreiben. Erklaͤrung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/76
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/76>, abgerufen am 27.11.2024.