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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Zwölfte Capitel.
nem die autorität seines Herrn so wol ligt/
als auf dem Andern.

Oder gehet dir das Gleichniß von einem
Herren Hof bässer ein/ so nehme es also an.
Es ist die Welt nicht anderst/ als wie eine
grosse Haußhaltung Gottes. Bist du da-
rinn/ wie du darinn bist/ so lasse dir das be-
nügen/ daß dich Gott in seine Dienst ge-
nommen habe/ welcherley sie auch sind und
heissen mögen. Wirst du seine Weise ler-
nen/ und eine Weil/ so zu reden/ in dieser
Stell dich abrichten lassen/ biß du zu was
grössers taugest/ so wird er deiner alsdann
nicht vergessen/ dir promotion zu schaffen/
derer du/ und die hinwider dir anstehen
wird. Sollest du aber der bleiben der du bist/
so sey darinnen der du seyn sollest/ und die-
ne was du bedienen kanst/ und denke: du
seyest doch/ so zu reden/ mit am Hof deines
Gottes! du geniessest von seinen Gütern!
du seyest einer von seinen Dienern! du lebest
unter seinem Schutz; ob du schon nicht mit
an seiner Tafel sitzest/ oder seine Kleider an-
ziehest/ oder sein Hofraht/ sein Geheimer
Diener/ sein Gesandter werdest. Man hält
auch nur einen Stifel oder Strumpf eines

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R iiij

Das Zwoͤlfte Capitel.
nem die autoritaͤt ſeines Herꝛn ſo wol ligt/
als auf dem Andern.

Oder gehet dir das Gleichniß von einem
Herꝛen Hof baͤſſer ein/ ſo nehme es alſo an.
Es iſt die Welt nicht anderſt/ als wie eine
groſſe Haußhaltung Gottes. Biſt du da-
rinn/ wie du darinn biſt/ ſo laſſe dir das be-
nuͤgen/ daß dich Gott in ſeine Dienſt ge-
nommen habe/ welcherley ſie auch ſind und
heiſſen moͤgen. Wirſt du ſeine Weiſe ler-
nen/ und eine Weil/ ſo zu reden/ in dieſer
Stell dich abrichten laſſen/ biß du zu was
groͤſſers taugeſt/ ſo wird er deiner alsdann
nicht vergeſſen/ dir promotion zu ſchaffen/
derer du/ und die hinwider dir anſtehen
wird. Solleſt du aber der bleiben der du biſt/
ſo ſey darinnen der du ſeyn ſolleſt/ und die-
ne was du bedienen kanſt/ und denke: du
ſeyeſt doch/ ſo zu reden/ mit am Hof deines
Gottes! du genieſſeſt von ſeinen Guͤtern!
du ſeyeſt einer von ſeinen Dienern! du lebeſt
unter ſeinem Schutz; ob du ſchon nicht mit
an ſeiner Tafel ſitzeſt/ oder ſeine Kleider an-
zieheſt/ oder ſein Hofraht/ ſein Geheimer
Diener/ ſein Geſandter werdeſt. Man haͤlt
auch nur einen Stifel oder Strumpf eines

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[391/0471] Das Zwoͤlfte Capitel. nem die autoritaͤt ſeines Herꝛn ſo wol ligt/ als auf dem Andern. Oder gehet dir das Gleichniß von einem Herꝛen Hof baͤſſer ein/ ſo nehme es alſo an. Es iſt die Welt nicht anderſt/ als wie eine groſſe Haußhaltung Gottes. Biſt du da- rinn/ wie du darinn biſt/ ſo laſſe dir das be- nuͤgen/ daß dich Gott in ſeine Dienſt ge- nommen habe/ welcherley ſie auch ſind und heiſſen moͤgen. Wirſt du ſeine Weiſe ler- nen/ und eine Weil/ ſo zu reden/ in dieſer Stell dich abrichten laſſen/ biß du zu was groͤſſers taugeſt/ ſo wird er deiner alsdann nicht vergeſſen/ dir promotion zu ſchaffen/ derer du/ und die hinwider dir anſtehen wird. Solleſt du aber der bleiben der du biſt/ ſo ſey darinnen der du ſeyn ſolleſt/ und die- ne was du bedienen kanſt/ und denke: du ſeyeſt doch/ ſo zu reden/ mit am Hof deines Gottes! du genieſſeſt von ſeinen Guͤtern! du ſeyeſt einer von ſeinen Dienern! du lebeſt unter ſeinem Schutz; ob du ſchon nicht mit an ſeiner Tafel ſitzeſt/ oder ſeine Kleider an- zieheſt/ oder ſein Hofraht/ ſein Geheimer Diener/ ſein Geſandter werdeſt. Man haͤlt auch nur einen Stifel oder Strumpf eines jrꝛdi- R iiij

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/471>, abgerufen am 24.11.2024.