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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Zwölfte Capitel.

Alles solches mißgönstigen Murrens
sich zu entäussern/ hat Moses schon für viel
hundert Jahren sich selbst zu einem Exem-
pel gestellet. Siebenzig Männer unter den
Aeltisten deß Volks erwählte GOtt/ und
nahm deß Geistes/ der auf Mose
war/ und legt es auf sie/ daß sie anfien-
gen zu weissagen/
Num. XI. . 16. 17.
Moses selbst murret erstlich darwider nicht/
daß 70. seines gleichen begabte da seyn sol-
len; weil er wol wuste/ daß die Gaben nicht
sein: sondern Gottes wären/ der sie neh-
men und geben könte/ wann/ und wem/ und
wo er wolte. Er erfährt über diß/ daß noch
über zween andere/ Eldad und Medad/
die nicht dabey waren/ der Geist GOttes
auch ruhete. . XXVI. Darob er ja so
wol zu frieden ist. Josua/ den Sohn Nun/
Mose Diener verdreußt es/ daß einer sei-
nem Herrn gleich seyn solle/ als dessen Au-
torität dardurch ringer werden würde/ sei-
ner Meynung nach. Laufft deßwegen im
Zorn htn/ und meynt Mose fluchs aufzu-
bringen daß er eifern solle/ und spricht:
Mein HErr! Mose/ wehre ihnen

. XXVIII.
Das Zwoͤlfte Capitel.

Alles ſolches mißgoͤnſtigen Murꝛens
ſich zu entaͤuſſern/ hat Moſes ſchon fuͤr viel
hundert Jahren ſich ſelbſt zu einem Exem-
pel geſtellet. Siebenzig Maͤnner unter den
Aeltiſten deß Volks erwaͤhlte GOtt/ und
nahm deß Geiſtes/ der auf Moſe
war/ und legt es auf ſie/ daß ſie anfien-
gen zu weiſſagen/
Num. XI. ℣. 16. 17.
Moſes ſelbſt murꝛet erſtlich darwider nicht/
daß 70. ſeines gleichen begabte da ſeyn ſol-
len; weil er wol wuſte/ daß die Gaben nicht
ſein: ſondern Gottes waͤren/ der ſie neh-
men und geben koͤnte/ wann/ und wem/ und
wo er wolte. Er erfaͤhrt uͤber diß/ daß noch
uͤber zween andere/ Eldad und Medad/
die nicht dabey waren/ der Geiſt GOttes
auch ruhete. ℣. XXVI. Darob er ja ſo
wol zu frieden iſt. Joſua/ den Sohn Nun/
Moſe Diener verdreußt es/ daß einer ſei-
nem Herꝛn gleich ſeyn ſolle/ als deſſen Au-
toritaͤt dardurch ringer werden wuͤrde/ ſei-
ner Meynung nach. Laufft deßwegen im
Zorn htn/ und meynt Moſe fluchs aufzu-
bringen daß er eifern ſolle/ und ſpricht:
Mein HErꝛ! Moſe/ wehre ihnen

℣. XXVIII.
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[383/0463] Das Zwoͤlfte Capitel. Alles ſolches mißgoͤnſtigen Murꝛens ſich zu entaͤuſſern/ hat Moſes ſchon fuͤr viel hundert Jahren ſich ſelbſt zu einem Exem- pel geſtellet. Siebenzig Maͤnner unter den Aeltiſten deß Volks erwaͤhlte GOtt/ und nahm deß Geiſtes/ der auf Moſe war/ und legt es auf ſie/ daß ſie anfien- gen zu weiſſagen/ Num. XI. ℣. 16. 17. Moſes ſelbſt murꝛet erſtlich darwider nicht/ daß 70. ſeines gleichen begabte da ſeyn ſol- len; weil er wol wuſte/ daß die Gaben nicht ſein: ſondern Gottes waͤren/ der ſie neh- men und geben koͤnte/ wann/ und wem/ und wo er wolte. Er erfaͤhrt uͤber diß/ daß noch uͤber zween andere/ Eldad und Medad/ die nicht dabey waren/ der Geiſt GOttes auch ruhete. ℣. XXVI. Darob er ja ſo wol zu frieden iſt. Joſua/ den Sohn Nun/ Moſe Diener verdreußt es/ daß einer ſei- nem Herꝛn gleich ſeyn ſolle/ als deſſen Au- toritaͤt dardurch ringer werden wuͤrde/ ſei- ner Meynung nach. Laufft deßwegen im Zorn htn/ und meynt Moſe fluchs aufzu- bringen daß er eifern ſolle/ und ſpricht: Mein HErꝛ! Moſe/ wehre ihnen ℣. XXVIII.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/463>, abgerufen am 28.11.2024.