Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Zwölfte Capitel. hätte helfen können/ oder auf solche Weisenicht/ oder an dem Ort nicht/ oder bey denen Personen nicht/ und so fort. Das hat der zu betrachten/ der einen nei- Kanstu ihm aber schaden/ so ist die Frag: Jst er Neidens und folgendes Scha- noch
Das Zwoͤlfte Capitel. haͤtte helfen koͤnnen/ oder auf ſolche Weiſenicht/ oder an dem Ort nicht/ oder bey denen Perſonen nicht/ und ſo fort. Das hat der zu betrachten/ der einen nei- Kanſtu ihm aber ſchaden/ ſo iſt die Frag: Jſt er Neidens und folgendes Scha- noch
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Das Zwoͤlfte Capitel.
haͤtte helfen koͤnnen/ oder auf ſolche Weiſe
nicht/ oder an dem Ort nicht/ oder bey denen
Perſonen nicht/ und ſo fort.
Das hat der zu betrachten/ der einen nei-
det/ und ihm doch nicht ſchaden/ und ſich nit
helfen kan.
Kanſtu ihm aber ſchaden/ ſo iſt die Frag:
Ob du ihm ſchaden wolleſt/ oͤder nit?
und widerum/ wann du ihm ſchaden willſt/
warum du ihm ſchaden wolleſt? Wilt du
ihm nicht ſchaden/ was darfs dann deß
Neids/ der dich ſo kraͤnket? Wilſt du ihm/
aus Neid/ ſch aden/ ſo muß es geſchehen/
weil er entweder dir gleich ſeyn ſoll in Eh-
ren/ in Anſehen/ in Reichtum/ in Gewalt/
in Kunſt; oder: daß er mehr ſey und
mehr gelte; oder/ daß du meyneſt/ er
Heut oder Morgen noch hoͤher ſtei-
gen werde als du biſt. Mein! bedenke
aber alle drey Urſachen/ wie unwehrt ſie
ſind/ daß du dich ſelber wegen martern/ und
Muͤhe/ Gefahr und Sorg; zu letzt wol
Spott und Schand auf dich laden wilſt.
Jſt er Neidens und folgendes Scha-
dens wehrt/ weil er dir gleich iſt/ ſo ſtehet es
noch
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