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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.
mehr umgewendet werden/ und so geur-
teihlt/ daß GOtt darum solchen Bösen so
viel gutes tuhe/ daß sie ihren bösen Sinn
eher ändern solten/
weil ihnen so viel
gutes widerfährt/ dessen sie nimmermehr
wehrt wären/ gegen andere viel frömmere/
ehrlichere/ Christlichere gerechnet. Paulus
sagt ja deutlich: Weistu nicht/ daß dich
GOttes Güte zur Busse leitet?

Roman. II. 3. auf daß jene desto ehe den
HErrn suchen solten/ ob sie doch ihn/
mit Seelen-Nuzen fühlen und finden
möchten.
Act. XVII. 26. Weil er die
Zeit der Unwissenheit und Unbedacht-
samkeit lang übersehen hat/
. XXX.
Der beredte Chrysostomus, da er von
Adam handelt/ und weisen will: warum
ihn Gott nicht alsbald/ da er seine so herrli-
che Gaben mißbraucht/ erwürgt hätte/
spricht: (*) Deus non minus quam an-
tea bene illi facere perstitit, ostendens per
hoc, & liquido comprobans, quod nos,

etsi
(*) Chrysostomus Lib. I. de Providen-
tia ad Stagirium monachum cap. II. edit.
Paris.
M DC XIV. p. 162.

Das Neunte Capitel.
mehr umgewendet werden/ und ſo geur-
teihlt/ daß GOtt darum ſolchen Boͤſen ſo
viel gutes tuhe/ daß ſie ihren boͤſen Siñ
eher aͤndern ſolten/
weil ihnen ſo viel
gutes widerfaͤhrt/ deſſen ſie nimmermehr
wehrt waͤren/ gegen andere viel froͤmmere/
ehrlichere/ Chriſtlichere gerechnet. Paulus
ſagt ja deutlich: Weiſtu nicht/ daß dich
GOttes Güte zur Buſſe leitet?

Roman. II. 3. auf daß jene deſto ehe den
HErꝛn ſuchen ſolten/ ob ſie doch ihn/
mit Seelen-Nuzen fuͤhlen und finden
moͤchten.
Act. XVII. 26. Weil er die
Zeit der Unwiſſenheit uñ Unbedacht-
ſamkeit lang uͤberſehen hat/
ꝟ. XXX.
Der beredte Chryſoſtomus, da er von
Adam handelt/ und weiſen will: warum
ihn Gott nicht alsbald/ da er ſeine ſo herꝛli-
che Gaben mißbraucht/ erwuͤrgt haͤtte/
ſpricht: (*) Deus non minùs quàm an-
tea benè illi facere perſtitit, oſtendens per
hoc, & liquidò comprobans, quòd nos,

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(*) Chryſoſtomus Lib. I. de Providen-
tia ad Stagirium monachum cap. II. edit.
Pariſ.
M DC XIV. p. 162.
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[257/0331] Das Neunte Capitel. mehr umgewendet werden/ und ſo geur- teihlt/ daß GOtt darum ſolchen Boͤſen ſo viel gutes tuhe/ daß ſie ihren boͤſen Siñ eher aͤndern ſolten/ weil ihnen ſo viel gutes widerfaͤhrt/ deſſen ſie nimmermehr wehrt waͤren/ gegen andere viel froͤmmere/ ehrlichere/ Chriſtlichere gerechnet. Paulus ſagt ja deutlich: Weiſtu nicht/ daß dich GOttes Güte zur Buſſe leitet? Roman. II. 3. auf daß jene deſto ehe den HErꝛn ſuchen ſolten/ ob ſie doch ihn/ mit Seelen-Nuzen fuͤhlen und finden moͤchten. Act. XVII. 26. Weil er die Zeit der Unwiſſenheit uñ Unbedacht- ſamkeit lang uͤberſehen hat/ ꝟ. XXX. Der beredte Chryſoſtomus, da er von Adam handelt/ und weiſen will: warum ihn Gott nicht alsbald/ da er ſeine ſo herꝛli- che Gaben mißbraucht/ erwuͤrgt haͤtte/ ſpricht: (*) Deus non minùs quàm an- tea benè illi facere perſtitit, oſtendens per hoc, & liquidò comprobans, quòd nos, etſi (*) Chryſoſtomus Lib. I. de Providen- tia ad Stagirium monachum cap. II. edit. Pariſ. M DC XIV. p. 162.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/331>, abgerufen am 23.12.2024.