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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.
Mensch: weniger ein Christ also töhricht
einbilden.

Fürs andere möchte mancher sagen:
Wann es dann GOtt von Ewigkeit be-
schlossen hat/ dem oder dem/ in zeitlichen/ so
oder so ergehen zu lassen/ das und das Glück
zu erlangen/ die Heurat zu treffen/ das Hauß
zu bekommen/ die Kundschaft/ und so fort/
so muß es geschehen/ wann ich mich
gleich gar nicht darum bewerbe.
Was
hilft arbeiten/ rennen/ lauffen? Wann es
mein werden soll/ so wird sichs schicken/ da
ich kein Wort verliere? Es heißt ja: Wems
GOtt gönnt/ gibt ers im Schlaff/

Psal. CXX VII. 2. Und der weise Sa-
lomon spricht: Der Segen deß Herrn
machtreich ohne Mühe!
Prov. XX. 22.

Das ist ein trefflichs Argument zur Si-
cherheit/ und zum Müssiggang/ und/ wer
sonderlich der Sternen Wurkung den zeit-
lichen Segen zuschreibt/ der kan nicht wol
anderst als so schliessen. Der fromme Am-
brosius
(*) aber antwortet sonderlich de-

nen
(*) Ambrosius L. IV. Hexaem. c. IV.
e. d. p. m.
45.
L

Das Neunte Capitel.
Menſch: weniger ein Chriſt alſo toͤhricht
einbilden.

Fuͤrs andere moͤchte mancher ſagen:
Wann es dann GOtt von Ewigkeit be-
ſchloſſen hat/ dem oder dem/ in zeitlichen/ ſo
oder ſo ergehen zu laſſen/ das und das Gluͤck
zu erlangen/ die Heurat zu treffen/ das Hauß
zu bekommen/ die Kundſchaft/ und ſo fort/
ſo muß es geſchehen/ wann ich mich
gleich gar nicht darum bewerbe.
Was
hilft arbeiten/ rennen/ lauffen? Wann es
mein werden ſoll/ ſo wird ſichs ſchicken/ da
ich kein Wort verliere? Es heißt ja: Wems
GOtt goͤnnt/ gibt ers im Schlaff/

Pſal. CXX VII. 2. Und der weiſe Sa-
lomon ſpricht: Der Segen deß Herꝛn
machtreich ohne Mühe!
Prov. XX. 22.

Das iſt ein trefflichs Argument zur Si-
cherheit/ und zum Muͤſſiggang/ und/ wer
ſonderlich der Sternen Wůrkung den zeit-
lichen Segen zuſchreibt/ der kan nicht wol
anderſt als ſo ſchlieſſen. Der fromme Am-
broſius
(*) aber antwortet ſonderlich de-

nen
(*) Ambroſius L. IV. Hexaem. c. IV.
e. d. p. m.
45.
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[241/0315] Das Neunte Capitel. Menſch: weniger ein Chriſt alſo toͤhricht einbilden. Fuͤrs andere moͤchte mancher ſagen: Wann es dann GOtt von Ewigkeit be- ſchloſſen hat/ dem oder dem/ in zeitlichen/ ſo oder ſo ergehen zu laſſen/ das und das Gluͤck zu erlangen/ die Heurat zu treffen/ das Hauß zu bekommen/ die Kundſchaft/ und ſo fort/ ſo muß es geſchehen/ wann ich mich gleich gar nicht darum bewerbe. Was hilft arbeiten/ rennen/ lauffen? Wann es mein werden ſoll/ ſo wird ſichs ſchicken/ da ich kein Wort verliere? Es heißt ja: Wems GOtt goͤnnt/ gibt ers im Schlaff/ Pſal. CXX VII. 2. Und der weiſe Sa- lomon ſpricht: Der Segen deß Herꝛn machtreich ohne Mühe! Prov. XX. 22. Das iſt ein trefflichs Argument zur Si- cherheit/ und zum Muͤſſiggang/ und/ wer ſonderlich der Sternen Wůrkung den zeit- lichen Segen zuſchreibt/ der kan nicht wol anderſt als ſo ſchlieſſen. Der fromme Am- broſius (*) aber antwortet ſonderlich de- nen (*) Ambroſius L. IV. Hexaem. c. IV. e. d. p. m. 45. L

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/315>, abgerufen am 23.12.2024.