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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.
Sein beten helf allerdings darzu/ damit ihm
am bästen geholffen ist. Dann/ mit dem
Beding hat er gebeten/ wann es zu Gottes
Ehren/ und sein und seines Nächsten bä-
sten dienet; weils ihm aber nicht gedeyet: so
wisse er/ daß das Gott von Ewigkeit her wol
gewust/ daß es nicht zu seinen Ehren/ und
sein und seines Nächsten bästen dienen wur-
de/ wanns ihm so oder so gieng; auch von
Ewigkeit wol gesehen/ daß er mit solchem
Beding beten werde: deßwegen auch von
Ewigkeit beschlossen sein Gebet zu erhören/
und diese seine condition zu erfüllen. Also
geschiht es/ daß eben damit/ daß Gott das
Gebet/ um die Ehr/ den Dienst/ das Ge-
werb/ die Kundschafft/ etc. nicht erhöret/ er
rechtschaffen erhört; da er nicht gibt/ gibt er/
und/ läßt sich nit gedenken: Gott hab so un-
besonnen von Ewigkeit beschlossen/ dem
oder jenem/ diß oder das zu geben/ unange-
sehen/ ob es ihm gut oder nicht gut sey? ob
er darum bete oder nicht bete; sondern er
müsse es haben/ er wolle es oder wolle es nit/
erlege es wol oder übel an. Ey nein doch!
Sein allweises Wesen wird sich ja kein

Mensch:

Das Neunte Capitel.
Sein beten helf allerdings darzu/ damit ihm
am baͤſten geholffen iſt. Dann/ mit dem
Beding hat er gebeten/ wann es zu Gottes
Ehren/ und ſein und ſeines Naͤchſten baͤ-
ſten dienet; weils ihm aber nicht gedeyet: ſo
wiſſe er/ daß das Gott von Ewigkeit her wol
gewuſt/ daß es nicht zu ſeinen Ehren/ und
ſein und ſeines Naͤchſten baͤſten dienen wur-
de/ wanns ihm ſo oder ſo gieng; auch von
Ewigkeit wol geſehen/ daß er mit ſolchem
Beding beten werde: deßwegen auch von
Ewigkeit beſchloſſen ſein Gebet zu erhoͤren/
und dieſe ſeine condition zu erfuͤllen. Alſo
geſchiht es/ daß eben damit/ daß Gott das
Gebet/ um die Ehr/ den Dienſt/ das Ge-
werb/ die Kundſchafft/ ꝛc. nicht erhoͤret/ er
rechtſchaffen erhoͤrt; da er nicht gibt/ gibt er/
und/ laͤßt ſich nit gedenken: Gott hab ſo un-
beſonnen von Ewigkeit beſchloſſen/ dem
oder jenem/ diß oder das zu geben/ unange-
ſehen/ ob es ihm gut oder nicht gut ſey? ob
er darum bete oder nicht bete; ſondern er
muͤſſe es haben/ er wolle es oder wolle es nit/
erlege es wol oder uͤbel an. Ey nein doch!
Sein allweiſes Weſen wird ſich ja kein

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[240/0314] Das Neunte Capitel. Sein beten helf allerdings darzu/ damit ihm am baͤſten geholffen iſt. Dann/ mit dem Beding hat er gebeten/ wann es zu Gottes Ehren/ und ſein und ſeines Naͤchſten baͤ- ſten dienet; weils ihm aber nicht gedeyet: ſo wiſſe er/ daß das Gott von Ewigkeit her wol gewuſt/ daß es nicht zu ſeinen Ehren/ und ſein und ſeines Naͤchſten baͤſten dienen wur- de/ wanns ihm ſo oder ſo gieng; auch von Ewigkeit wol geſehen/ daß er mit ſolchem Beding beten werde: deßwegen auch von Ewigkeit beſchloſſen ſein Gebet zu erhoͤren/ und dieſe ſeine condition zu erfuͤllen. Alſo geſchiht es/ daß eben damit/ daß Gott das Gebet/ um die Ehr/ den Dienſt/ das Ge- werb/ die Kundſchafft/ ꝛc. nicht erhoͤret/ er rechtſchaffen erhoͤrt; da er nicht gibt/ gibt er/ und/ laͤßt ſich nit gedenken: Gott hab ſo un- beſonnen von Ewigkeit beſchloſſen/ dem oder jenem/ diß oder das zu geben/ unange- ſehen/ ob es ihm gut oder nicht gut ſey? ob er darum bete oder nicht bete; ſondern er muͤſſe es haben/ er wolle es oder wolle es nit/ erlege es wol oder uͤbel an. Ey nein doch! Sein allweiſes Weſen wird ſich ja kein Menſch:

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/314>, abgerufen am 23.12.2024.