Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Neunte Capitel. ner Gesundheit je nit diene. WelcherGestalt der Seel. Augustinus (*) auch pflegte zu sagen: Licet aliquis non est ex- auditus ad voluntatem: est tamen exau- ditus ad salutem. Das ist: Jst eines Ge- bet nicht erhöret nach seinem Willen/ so gedenke er/ daß es erhöret sey nach seiner Seelen bästen. Demnach ist wol zu behalten/ wer Gott lichen (*) Augustin. Tract. in epist. Johannis.
Das Neunte Capitel. ner Geſundheit je nit diene. WelcherGeſtalt der Seel. Auguſtinus (*) auch pflegte zu ſagen: Licet aliquis non eſt ex- auditus ad voluntatem: eſt tamen exau- ditus ad ſalutem. Das iſt: Jſt eines Ge- bet nicht erhoͤret nach ſeinem Willen/ ſo gedenke er/ daß es erhoͤret ſey nach ſeiner Seelen baͤſten. Demnach iſt wol zu behalten/ wer Gott lichen (*) Auguſtin. Tract. in epiſt. Johannis.
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Das Neunte Capitel.
ner Geſundheit je nit diene. Welcher
Geſtalt der Seel. Auguſtinus (*) auch
pflegte zu ſagen: Licet aliquis non eſt ex-
auditus ad voluntatem: eſt tamen exau-
ditus ad ſalutem. Das iſt: Jſt eines Ge-
bet nicht erhoͤret nach ſeinem Willen/
ſo gedenke er/ daß es erhoͤret ſey nach
ſeiner Seelen baͤſten.
Demnach iſt wol zu behalten/ wer Gott
um zeitliche Gluͤcksguͤter/ von welchen wir
hier ſonderlich reden/ bitten will/ daß ers mit
Beding tuhn ſoll/ ſo der Herꝛ will Matt.
VIII. 2. Jacob. IV. 15. und uns/ oder den
unſerigen zu Leib und Seel dienlich iſt:
Weil nun Gott am baͤſten weiß/ ob/ wie/
wo/ wañ/ die Ehr/ der Reichtum/ die Gunſt/
das Amt uns nutzlich/ oder den unſerigen
gedeulich iſt/ als iſt zwar darum keiner zu-
verdenken-wann er von ſeinem Gott/ ſich
und den ſeinigen das begehrt/ was nicht nur
allein zur Noth: ſondern auch zum Uber-
ſchuß gehoͤret; Dann aufs baͤſte jemand
die ſeinigen verſorgen kan/ auch in zeit-
lichen
(*) Auguſtin. Tract. in epiſt. Johannis.
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/312>, abgerufen am 26.06.2024. |