Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Sechste Capitel. Gefangene in die alte Freyheit zu setzen/ undsolches schweres Werk dem König ent- deckte: gewinnt er ihm sein Hertz/ daß er alsbald die Königliche parola empfängt/ noch dabey Königliche mandata an andere Beamten/ ihm/ in allen zu willfahren/ ne- ben einer starken quardi Hauptleut und Reuter. Wie hat Nehemias/ der doch nit mehr als ein Schenk war/ Nehem. I. 11. solche schnelle Hofgunst/ in einem solchen mächtigen weitaussehenden Werk/ erhe- ben können? Man möchte denken: Er hätte eben so das tempo getroffen/ und seine Majestät in einem solchen Laun gefunden/ die sich vielleicht in einem Trunk übereilet/ und das Wort nimmer zuruck nehmen mögen. Jch lasse wol seyn/ daß das das Hof Urteihl wäre; allein/ was sagt der Heilige Geist? Er spricht: Der König gab ihm/ Nehemia/ nach der guten Hand seines Gottes uber ihn. C. II. 8. Dz ist: Gottes Hand hielt über ihn/ und nei- get seines Herrn Hertz zu ihm/ daß er darein willigte; der Gott im Himmel/ verstehe/ den [e]r darum bate. . IV. daß ers ihm/ sei- nem G vj
Das Sechſte Capitel. Gefangene in die alte Freyheit zu ſetzen/ undſolches ſchweres Werk dem Koͤnig ent- deckte: gewinnt er ihm ſein Hertz/ daß er alsbald die Koͤnigliche parola empfaͤngt/ noch dabey Koͤnigliche mandata an andere Beamten/ ihm/ in allen zu willfahren/ ne- ben einer ſtarken quardi Hauptleut und Reuter. Wie hat Nehemias/ der doch nit mehr als ein Schenk war/ Nehem. I. 11. ſolche ſchnelle Hofgunſt/ in einem ſolchen maͤchtigen weitausſehenden Werk/ erhe- ben koͤnnen? Man moͤchte denken: Er haͤtte eben ſo das tempo getroffen/ und ſeine Majeſtaͤt in einem ſolchen Laun gefunden/ die ſich vielleicht in einem Trunk uͤbereilet/ und das Wort nimmer zuruck nehmen moͤgen. Jch laſſe wol ſeyn/ daß das das Hof Urteihl waͤre; allein/ was ſagt der Heilige Geiſt? Er ſpricht: Der Koͤnig gab ihm/ Nehemia/ nach der guten Hand ſeines Gottes ůber ihn. C. II. 8. Dz iſt: Gottes Hand hielt uͤber ihn/ und nei- get ſeines Herꝛn Hertz zu ihm/ daß er darein willigte; der Gott im Himmel/ verſtehe/ den [e]r darum bate. ꝟ. IV. daß ers ihm/ ſei- nem G vj
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Das Sechſte Capitel.
Gefangene in die alte Freyheit zu ſetzen/ und
ſolches ſchweres Werk dem Koͤnig ent-
deckte: gewinnt er ihm ſein Hertz/ daß er
alsbald die Koͤnigliche parola empfaͤngt/
noch dabey Koͤnigliche mandata an andere
Beamten/ ihm/ in allen zu willfahren/ ne-
ben einer ſtarken quardi Hauptleut und
Reuter. Wie hat Nehemias/ der doch nit
mehr als ein Schenk war/ Nehem. I. 11.
ſolche ſchnelle Hofgunſt/ in einem ſolchen
maͤchtigen weitausſehenden Werk/ erhe-
ben koͤnnen? Man moͤchte denken: Er haͤtte
eben ſo das tempo getroffen/ und ſeine
Majeſtaͤt in einem ſolchen Laun gefunden/
die ſich vielleicht in einem Trunk uͤbereilet/
und das Wort nimmer zuruck nehmen
moͤgen. Jch laſſe wol ſeyn/ daß das das
Hof Urteihl waͤre; allein/ was ſagt der
Heilige Geiſt? Er ſpricht: Der Koͤnig
gab ihm/ Nehemia/ nach der guten
Hand ſeines Gottes ůber ihn. C. II. 8.
Dz iſt: Gottes Hand hielt uͤber ihn/ und nei-
get ſeines Herꝛn Hertz zu ihm/ daß er darein
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/223>, abgerufen am 15.08.2024. |