Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Sechste Capitel. zu überlassen: sondern nichts mehrwünschte/ als daß es nur geschehen möchte. Man wundert sich freylich oft/ wie der den G v
Das Sechſte Capitel. zu uͤberlaſſen: ſondern nichts mehrwuͤnſchte/ als daß es nur geſchehen moͤchte. Man wundert ſich freylich oft/ wie der den G v
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Das Sechſte Capitel.
zu uͤberlaſſen: ſondern nichts mehr
wuͤnſchte/ als daß es nur geſchehen
moͤchte.
Man wundert ſich freylich oft/ wie der
oder der Menſch/ eine ſolche Gunſt bey den
Leuten hat/ der doch in unſern Augen we-
der Safft noch Krafft hat/ alle ſeine
actiones ſind uns verdrießlich/ ſchlaͤ-
ferig/ heimtuͤckiſch/ laͤppiſch; es iſt wie ein
antipathi zwiſchen beyden; und doch komt
er in ſolche Gunſt bey andern: er bekomt
Freund und groſſe Freund: es ſcheint/ als
ob er die gar bezaubern koͤnne/ oder ver-
blenden/ daß ſie mit ſehenden Augen nicht
ſehen. Nun iſt es nicht ohn/ es laͤßt GOtt
bißweilen zu/ daß manchem Menſchen al-
lerley Partiten angehen/ daß er mit Luͤgen/
mit Heucheln und Gleißnerey/ mit Schmier
und Gab/ mit Verleumdung anderer/ mit
Ruhmſucht und Aufſchneiderey ſich inſi-
nuirn kan/ und unbekante leichtglaͤubige
Hertzen uͤberꝛeden mag; Wie dann auf
Gottes Verhaͤngniß jensmals Ahab wi-
derfuhr/ den auch ein falſcher Geiſt/ durch
etliche Gleißner und Schmeichler ůberꝛe-
den
G v
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/221>, abgerufen am 16.02.2025. |