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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Fünfte Capitel.
Muß dann/ (fieng ich bey mir an) muß dann
mein Lehrmeister werden
dieser Meister? lerne denken/ lerne gläuben/
mein Verstand!
Was der Tohn ist in deß Töpfers/ das sind wir
in Gottes Hand;
Alle/ alle Menschen er drehet auch aus Lehm und
Erden.
Hat dann nun zu machen Macht dieser Mensche/
dieser Döpfer
alles/ wie es ihm beliebet; darff er formen aus
dem Tohn/
III. Etwas das zu Ehren dienet/ oder einen
Dopf zu Hon:
Warüm solte diß dann nicht auch erlaubet seyn
dem Schöpfer?
Wann er dich zum Unflats-Dopf/ zur berusten
Kachel machet;
must du arm/ veracht/ verworfen/ als ein A-
schenbrötel stehn;
andre neben dir erhaben/ reich/ und hochbe-
glücket sehn:
Murr und brumm darwider nicht; Gott/ nur
deiner Tohrheit lachet.
Was wird wol der Döpfer hier/ wann der Dopf
zu ihm wolt sagen:
Warum hast du mich zum Dopfe/ warum nicht
zum Krug gemacht?
Worzu du am bästen dienest/ hat der Schöpfer
langst bedacht.
Arme Scherben kan er auch machen reiche Gaben
tragen.
Das
Das Fuͤnfte Capitel.
Muß dann/ (fieng ich bey mir an) muß dann
mein Lehrmeiſter werden
dieſer Meiſter? lerne denken/ lerne glaͤuben/
mein Verſtand!
Was der Tohn iſt in deß Toͤpfers/ das ſind wir
in Gottes Hand;
Alle/ alle Menſchen er drehet auch aus Lehm und
Erden.
Hat dann nun zu machen Macht dieſer Menſche/
dieſer Doͤpfer
alles/ wie es ihm beliebet; darff er formen aus
dem Tohn/
III. Etwas das zu Ehren dienet/ oder einen
Dopf zu Hon:
Waruͤm ſolte diß dann nicht auch erlaubet ſeyn
dem Schoͤpfer?
Wann er dich zum Unflats-Dopf/ zur beruſten
Kachel machet;
muſt du arm/ veracht/ verworfen/ als ein A-
ſchenbroͤtel ſtehn;
andre neben dir erhaben/ reich/ und hochbe-
glücket ſehn:
Murꝛ und brumm darwider nicht; Gott/ nur
deiner Tohrheit lachet.
Was wird wol der Doͤpfer hier/ wann der Dopf
zu ihm wolt ſagen:
Warum haſt du mich zum Dopfe/ warum nicht
zum Krug gemacht?
Worzu du am baͤſten dieneſt/ hat der Schoͤpfer
langſt bedacht.
Arme Scherben kan er auch machen reiche Gaben
tragen.
Das
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[104/0170] Das Fuͤnfte Capitel. Muß dann/ (fieng ich bey mir an) muß dann mein Lehrmeiſter werden dieſer Meiſter? lerne denken/ lerne glaͤuben/ mein Verſtand! Was der Tohn iſt in deß Toͤpfers/ das ſind wir in Gottes Hand; Alle/ alle Menſchen er drehet auch aus Lehm und Erden. Hat dann nun zu machen Macht dieſer Menſche/ dieſer Doͤpfer alles/ wie es ihm beliebet; darff er formen aus dem Tohn/ III. Etwas das zu Ehren dienet/ oder einen Dopf zu Hon: Waruͤm ſolte diß dann nicht auch erlaubet ſeyn dem Schoͤpfer? Wann er dich zum Unflats-Dopf/ zur beruſten Kachel machet; muſt du arm/ veracht/ verworfen/ als ein A- ſchenbroͤtel ſtehn; andre neben dir erhaben/ reich/ und hochbe- glücket ſehn: Murꝛ und brumm darwider nicht; Gott/ nur deiner Tohrheit lachet. Was wird wol der Doͤpfer hier/ wann der Dopf zu ihm wolt ſagen: Warum haſt du mich zum Dopfe/ warum nicht zum Krug gemacht? Worzu du am baͤſten dieneſt/ hat der Schoͤpfer langſt bedacht. Arme Scherben kan er auch machen reiche Gaben tragen. Das

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/170>, abgerufen am 24.11.2024.