Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Vierte Capitel. erste Fisch/ den er heben werde/ einenStater in sich habe Matth. XVII. 27. Wann Petrus/ als ein Fischer/ von sich/ ohne sonderbaren Geheiß/ solchen Fisch gefangen hätte/ möchte er vielleicht selbst/ und noch viel neben ihm/ den gefundenen Stater/ als/ so zu reden/ ein kleines Schätzlein/ recht für ein unversehens Glück gehalten haben/ als worauf Petrus keinen Gedanken ge- habt hätte/ ob er schon viel tausend Fisch vor- her gefangen hätte. Meynen wir aber nicht/ daß solches Gott nicht allein gewußt: son- dern auch gewolt und beschlossen hatte/ daß Petrus/ und kein anderer/ denselbigen fan- gen solte; in dem Articul der Zeit/ und kei- nem andern/ hätte er seinem Hertzen einge- geben/ und seine Hände gestärkt den Angel zu werfen an das örtlein/ da der Fisch gewe- bet hätte/ und nach der Speiß schnappen würde/ die der damalige Angel angehäfftet hatte. Alles in allem/ was bißher gedacht vom bey- E
Das Vierte Capitel. erſte Fiſch/ den er heben werde/ einenStater in ſich habe Matth. XVII. 27. Wañ Petrus/ als ein Fiſcher/ von ſich/ ohne ſonderbaren Geheiß/ ſolchen Fiſch gefangen haͤtte/ moͤchte er vielleicht ſelbſt/ und noch viel neben ihm/ den gefundenen Stater/ als/ ſo zu reden/ ein kleines Schaͤtzlein/ recht für ein unverſehens Gluͤck gehalten haben/ als worauf Petrus keinen Gedanken ge- habt haͤtte/ ob er ſchon viel tauſend Fiſch vor- her gefangen haͤtte. Meynen wir aber nicht/ daß ſolches Gott nicht allein gewußt: ſon- dern auch gewolt und beſchloſſen hatte/ daß Petrus/ und kein anderer/ denſelbigen fan- gen ſolte; in dem Articul der Zeit/ und kei- nem andern/ haͤtte er ſeinem Hertzen einge- geben/ und ſeine Haͤnde geſtaͤrkt den Angel zu werfen an das oͤrtlein/ da der Fiſch gewe- bet haͤtte/ und nach der Speiß ſchnappen wuͤrde/ die der damalige Angel angehaͤfftet hatte. Alles in allem/ was bißher gedacht vom bey- E
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Das Vierte Capitel.
erſte Fiſch/ den er heben werde/ einen
Stater in ſich habe Matth. XVII. 27.
Wañ Petrus/ als ein Fiſcher/ von ſich/ ohne
ſonderbaren Geheiß/ ſolchen Fiſch gefangen
haͤtte/ moͤchte er vielleicht ſelbſt/ und noch
viel neben ihm/ den gefundenen Stater/
als/ ſo zu reden/ ein kleines Schaͤtzlein/ recht
für ein unverſehens Gluͤck gehalten haben/
als worauf Petrus keinen Gedanken ge-
habt haͤtte/ ob er ſchon viel tauſend Fiſch vor-
her gefangen haͤtte. Meynen wir aber nicht/
daß ſolches Gott nicht allein gewußt: ſon-
dern auch gewolt und beſchloſſen hatte/ daß
Petrus/ und kein anderer/ denſelbigen fan-
gen ſolte; in dem Articul der Zeit/ und kei-
nem andern/ haͤtte er ſeinem Hertzen einge-
geben/ und ſeine Haͤnde geſtaͤrkt den Angel
zu werfen an das oͤrtlein/ da der Fiſch gewe-
bet haͤtte/ und nach der Speiß ſchnappen
wuͤrde/ die der damalige Angel angehaͤfftet
hatte.
Alles in allem/ was bißher gedacht vom
zeitlichen Glůck/ ſoll der Apoſtel andeuten
im IX. Cap. der Epiſtel an die Roͤmer.
Dann etliche Chriſtliche Lehrer/ weil ſie ſa-
hen/ daß Paulus darinnen das Exempel
bey-
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/161>, abgerufen am 17.02.2025. |